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„New York, New York!“ — Oder: Von Amerika lernen, heißt Siegen lernen?

Die „Zero-Tolerance-Konzeption“ und die Kriminalität im Grenzgebiet

  • Conference paper
Kriminalität im Grenzgebiet

Zusammenfassung

Ein Gespenst geht um in Europa — diesmal nicht das Gespenst des Kommunismus, sondern das einer kommunalen Kriminalpolitik. Wohl selten ist so emphatisch und unkritisch über ein Kriminalitätsbekämpfungskonzept berichtet worden wie über die „Zero-Tolerance-Konzeption“ der New Yorker Polizei. Bekanntlich soll dort seit 1994 die Polizei, ideologisch gestählt durch die schon 1982 konzipierte, zunächst kaum beachtete „Broken-Windows-Theorie“1, entsprechend den Worten „Wehret den Anfängen“ rigoros bei allen, selbst kleinsten Delikten und Polizeiwidrigkeiten einschreiten. Der vormalige Polizeichef New Yorks, William Bratton, kreierte u.a. die „Beer-and-piss-Patrol“2: Öffentliches Urinieren, Alkoholkonsum auf der Straße, Radfahren auf dem Bürgersteig oder Betteln in der Fußgängerzone kann nun schon ausreichen, gegen den Betroffenen das ganze Arsenal polizeilicher Maßnahmen einzusetzen. Das gefällt! Der Chef des Berliner Landeskriminalamtes, Dieter Schenk; mußte sich, nachdem er sich kritisch zu den New Yorker Praktiken geäußert hatte3, gleich von seinem Innensenator Jörg Schönbohm (CDU) der „Illoyalität“ bezichtigen lassen4. Selbst SPD-Politiker griffen das neue Konzept begierig aufs5, scheint dies doch der Stoff zu sein, aus dem Kanzlerkandidaten gemacht werden. Das Konzept verspricht denn ja auch wahre Wunderdinge: Wir greifen einfach hart durch, lassen auch Trinkern, Pennern und Obdachlosen nichts mehr durchgehen und schon verschwindet die Kriminalität.

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© 1999 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Scheffler, U. (1999). „New York, New York!“ — Oder: Von Amerika lernen, heißt Siegen lernen?. In: Wolf, G. (eds) Kriminalität im Grenzgebiet. Schriftenreihe der Juristischen Fakultät der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58432-9_13

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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