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Produktionswirtschaft des Industriebetriebs

  • Chapter
Industriebetriebslehre

Part of the book series: Springer-Lehrbuch ((SLB))

  • 152 Accesses

Zusammenfassung

  1. 1)

    Unter der Produktion1 generell ist die Herstellung von Gütern zu verstehen, unter der industriellen Produktion speziell die Herstellung von materiellen Gütern.

  2. 2)

    Die von Industriebetrieben hergestellten materiellen Güter wollen wir im Abschnitt 6.2. über Produkte behandeln, die Herstellung im Abschnitt 6.4. über Produktionsprozesse.

  3. 3)

    Hier sei zunächst ein Überblick über die Phasen der Herstellung materieller Güter gegeben. Bei idealtypischer Betrachtung lassen sich etwa folgende Schritte unterscheiden:

    1. a)

      nach Klärung der Frage im Rahmen der Absatzwirtschaft, lair welche Produkte Absatzchancen bestehen: Entwicklung eines Produkts;

    2. b)

      Klärung der Frage, zu welchen Kosten das entwickelte Produkt herstellbar ist, sowie gegebenenfalls Entscheidung zur Herstellung;

    3. c)

      Festlegung der Produkteigenschaften und der Produktbestandteile; im Zusammenhang damit Erstellung einer Stückliste oder einer Rezeptur sowie Ausstellung von Materialentnahmescheinen;

    4. d)

      Festlegung der Produktionsmethoden und -verfahren, der einzusetzenden Maschinen und Arbeitskräfte sowie der benötigten Betriebsstoffe; im Zusammenhang damit Aufstellung von Arbeitsplänen, Erstellung von Maschinenbelegungsplänen, Ausstellung von Maschinenkarten und Lohnscheinen;

    5. e)

      Festlegung der Produktionsmengen und der Produktionstermine; im Zusammenhang damit Erstellung von Terminkarten;

    6. f)

      Bereitstellung der für die Herstellung des Produkts erforderlichen Produktionsfaktoren, d.h. der Maschinen, der Arbeitskräfte, der Roh-, Hilfs-und stoffe; wobei die Produktionsabteilung auf die Mitwirkung der Beschaffungsabteilung und der Personalabteilung angewiesen ist;

    7. g)

      Vorbereitung der Produktion, d.h. Einweisung der Arbeitskräfte, Einstellung der Maschinen;

    8. h)

      Vollzug der Produktion, d.h. Inbetriebnahme der Maschinen und Einsatz der Betriebsstoffe, Inanspruchnahme der Arbeitsleistungen, Einsatz der Roh-und Hilfsstoffe sowie deren Veränderung durch die gewählte Produktionstechnologie;

    9. i)

      Kontrolle der Qualität des entstandenen Produkts, sofern diese nicht produktionsbegleitend erfolgt;

    10. k)

      Transport des entstandenen Produkts vom Ort der Entstehung zum Lager;

    11. l)

      Lagerung des Produkts, wofür entweder noch die Produktionsabteilung oder schon die Absatzabteilung zuständig ist; dagegen obliegt die sich anschließende Auslieferung auf jeden Fall der Absatzabteilung;

    12. m)

      Erfassung der produzierten Mengen, der Produktionszeiten, der Maschinen-und Beschäftigtenstunden, des Roh-, Hilfs-und Betriebsstoffverbrauchs sowie der Istkosten.

      • Wie dieser Katalog zeigt, greifen die betrieblichen Funktionen der Produktion, der Beschaffung und des Absatzes auf mannigfache Weise ineinander.

  4. 4)

    In diesem Zusammenhang sei auf die in der angloamerikanischen Literatur entwickelte Vision der factory of the future hingewiesen, die auch in die deutsche Literatur übernommen wurde.1

  5. 5)

    Nach dieser Vorstellung soll der Herstellungsprozeß wie folgt ablaufen:

    1. a)

      computergestützter Produktentwurf (CAE = computer aided engineering);

    2. b)

      computergestützte Produktkonstruktion (CAD = computer aided design);

    3. c)

      computergestützte Arbeitsplanung (CAP = computer aided programming);

    4. d)

      computergestützte Fertigung (CAM = computer aided manufacturing);

    5. e)

      computergestützte Qualitätssicherung (CAQ = computer aided quality ensurance).

  6. 6)

    Dieser Herstellungsprozeß soll mit Hilfe eines Produktionsplanungs-und Produktionssteuerungssystems (PPS) wie folgt gelenkt werden:

    1. a)

      Auftragssteuerung;

    2. b)

      Kalkulation;

    3. c)

      Planung des Primärbedarfs;

    4. d)

      Materialwirtschaft;

    5. e)

      Kapazitätsterminierung;

    6. f)

      Kapazitätsabgleich;

    7. g)

      Auftragsfreigabe;

    8. h)

      Fertigungssteuerung;

    9. i)

      Betriebsdatenerfassung

    10. k)

      Kontrolle der Mengen, Zeiten und Kosten;

    11. l)

      Versandsteuerung.

  7. 7)

    Beide Teilsysteme warden in einem sog. Y-Modell zusammengefaßt (vgl. Abbildung 6.1). Dabei wird deutlich, daß zwischen den beiden Ästen starke Überschneidungen bestehen.

  8. 8)

    Wir wollen hier nicht nach den einzelnen Phasen der Herstellung materieller Güter vorgehen, sondern nach den schon im Abschnitt über die Gründung des Betriebs aufgeworfenen Fragen:

    1. a)

      nach der Art Produkts bzw. Der Art der Produkte;

    2. b)

      nach der Zahl der Produkte, dem Umfang des Produktionsprogramms;

    3. c)

      nach der Zusammensetzung des Kreises der Produkte, der Zusammensetzung des Produktionsprogramms;

    4. d)

      nach der Produktionsmenge;

    5. e)

      nach der Art des Produktionsprozesses, den Produktionsmethoden und Produktionsverfahren;

    6. f)

      nach den Produktionsfaktoren;

    7. g)

      nach der Produktionsdauer und dem Produktionsrhythmus;

    8. h)

      nach dem Ort der Produktion;

    9. i)

      nach den Kosten der Produktion.

      Die genannten Fragen hängen so eng miteinander zusammen, daß sie gemeinsam beantwortet warden müßten. Aber abgesehen davon, daß dies schon grundsätzlich kaum möglich ist: hier bleibt nichts anderes übrig, als nacheinander auf einzugehen. Allerdings soll die Frage nach der Produktionsmenge gleich mit derjenigen nach den Produktionskosten verknüpft warden.

      • Im übrigen können hier nicht alle der genannten Fragen mit der gleichen Intensität behandelt warden. So sollen die Fragen nach der Produktionszeit und dem Produktionsort unter diejenigen nach dem Produktionsprozeß subsumiert warden.

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© 1999 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Weber, H.K. (1999). Produktionswirtschaft des Industriebetriebs. In: Industriebetriebslehre. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58421-3_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-58421-3_6

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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