Dimensionen der Identitätsgestaltung

Zusammenfassung

Dem Begriff „Vision“ begegnet man im deutschsprachigen Raum mit gemischten Gefühlen. Zum einen wurden mit Visionären nicht die besten Erfahrungen gemacht. Zum anderen haftet auch heute noch ein Hauch von Esoterik, düsterer Prophezeiung, gar Spinnerei diesem Wort an. Nicht gerade Empfindungen, mit denen sich das eher nüchterne teutonische Gemüt auseinandersetzen möchte. Ein Blick ins philosophische Wörterbuch enthüllt, warum:

• Vision, vom lat. visio, Schau, im engeren, psychologisch-psychiatrischen Sinne Gesichts-Halluzination. Im weiteren, religionsphilosophischen und religionswissenschaftlichen Sinne sind Visionen „innere Gesichte“, die sich entweder auf örtlich oder zeitlich entfernte Ereignisse beziehen, Hellsehen im parapsychologischen Sinn oder für Offenbarungen aus einer „anderen“ Welt gehalten werden.

Wenn das Leben keine Vision hat, nach der man strebt, nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte, dann gibt es auch kein Motiv, sich anzustrengen.

Erich Fromm