Zusammenfassung
Es ist zu unterscheiden zwischen Kryptographie und Steganographie. Der Ausdruck Kryptographie (engl. cryptography, frz. cryptographie) wurde als ‘cryptographia’ für secrecy in writing 1641 von John Wilkins, neben Wallis einem der Gründer der Royal Society, eingeführt; cryptography verwendete 1658 der Arzt Thomas Browne. Die Methoden der Kryptographie machen eine Nachricht für den Unbefugten unlesbar, unverständlich — ‘ars occulte scribendi’. Im Deutschen spricht man auch von offenen (d.h. offensichtlich als solche erkennbaren) Geheimschriften, engl. overt secret messages.
≪En cryptographie, aucene règle n‘est absolue.≫
Étienne Bazeries, 1901
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Notes
Von Samuel Pepys (1633-1703) bis Alfred C.Kinsey (1894-1956).
Von Sir John Trevanion (Abb. 13) unter Oliver Cromwell bis zum französischen Bankräuber Pastoure, dessen Überführung André Langie beschrieb, und zum Rechtsanwalt und Stasi-Agenten Klaus Croissant, der die Baader-Meinhof Bande verteidigte. Der Terrorist Christian Klar verwendete eine Buchchiffre.
Kahn schreibt S. 81 Histiaeus, S. 780 Histaeius und im Register gar Histaieus. Wahrlich ars occulte scribendi !
Auch bei einer bonapartistischen Verschwörung 1831 wurde noch eine simple Maskierung zeitgeschichtlicher Namen verwendet.
Reines Rückwärtslesen (‚Krebs’) kommt im Cant ebenfalls vor: OCCABOT für tobacco; KOOL für look; YOB („Lümmel”) für boy; SLOP für police. Reine Silbenumstellung gibt es im Verlan (von Venvers): NIBERQUE für bernique (‚nichts da’,, weit gefehlt’) von frz. berniches, kleine Muscheln; LONTOU für Toulon; LIBRECA für calibre, Schießeisen; DREAUPER („Polizist”) für perdreau, Rebhuhn; RIPOU für pourri, verfault; BEUR für rebeu (arabisch).
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Bauer, F.L. (2000). Einleitender Überblick. In: Entzifferte Geheimnisse. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58345-2_2
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