Zusammenfassung
Ein auffälliges Kennzeichen moderner, sich rasch wandelnder Gesellschaften ist das ständige Hervorbringen von Neuem, von Innovationen.1 Infolge einer regen Innovationstätigkeit ist das Leben in derartigen modernen, auf technologieinduziertem Wachstum und Wohlstand ausgerichteten Industriegesellschaften nicht nur mit Chancen (Profite, Wachstum und Wohlstand durch Innovationen), sondern auch mit Verlusten bzw. Schäden (Gefährdungspotentiale durch Innovationen) verbunden. Diese „Zweideutigkeit der Moderne“2 wird geprägt durch die Erkenntnis, daß infolge einer „unabänderlichen Beschränktheit unseres Wissens“3 keine Institution bzw. kein einzelnes Individuum die „Autorität besseren Wissens“4 besitzt. Zukunft ist nur mittels des Mediums Wahrscheinlichkeit bzw. Unwahrscheinlichkeit begreifbar, wobei Wahrscheinlichkeiten immer eine ‘Entstehungsunsicherheit der Eintrittswahrscheinlichkeit’ aufweisen, die gänzlich zu vermeiden nie möglich sein wird.5 Dies wiederum bedeutet, daß es Sicherheit i.S. einer vollkommenen Abwesenheit unbekannter Folgen unseres Handelns nicht geben kann und wird6, zumal Unsicherheit ein struktureller Faktor einer jeden gesellschaftlichen Entwicklung ist7. Sicherheit wird daher zunächst unreflektiert als ‘Sicherheitserwartung’ interpretiert.8
„Angesichts der Tatsache, daß schon die fachspezifischen Probleme nur noch um den Preis immer weiterer Spezialisierung bewältigt werden können, droht die Fähigkeit zu übergreifender interdisziplinärer Arbeit in dem Maß abzunehmen wie die Notwendigkeit dazu wächst“.
Behrens (1988) S.224.
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Kühn-Gerhard, F. (2000). Problemaufriß und Vorgehen. In: Eine ökonomische Betrachtung des zivilrechtlichen Haftungs-problems „Entwicklungsrisiko“. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58310-0_1
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