Zusammenfassung
In den bisher diskutierten kurzfristigen neoklassischen Makromodellen werden die Gleichgewichtswerte unter der Annahme einer gegebenen Ar- beits- und Kapitalausstattung bestimmt. Im makroökonomischen Gleichgewicht haben realer Lohn- und Zinssatz die Höhe, bei der das gegebene Arbeits- und Kapitalangebot vollbeschäftigt ist. Unter langfristigem Aspekt können Arbeits- und Kapitalangebot nicht ohne weiteres als konstant genommen werden. Bei positiver Spar- und Investitionsquote wächst der Kapitalstock, und je nach (1) Größe und Altersstruktur der Bevölkerung im Ausgangszeitpunkt, (2) Höhe der altersspezifischen Geburten- und Sterberaten wächst oder schrumpft das Arbeitspotential — das ist der durch das Ein- und Austrittsalter einerseits, durch die Quote der freiwilligen Arbeitslosigkeit und der dauernden oder zeitweiligen Arbeitsunfähigkeit andererseits bestimmte Teil der Bevölkerung, der als arbeitsfähig und arbeitswillig zur Verfügung steht — mit konstanter oder variabler Rate. In den hier zur Diskussion stehenden neoklassischen Wachstums- und Verteilungsmodellen wird im allgemeinen angenommen, das Arbeitspotential wachse in der Zeit mit einer konstanten, als Datum vorgegebenen positiven Rate. Dann muß der Kapitalbestand mit der gleichen Rate wachsen, wenn die Vollbeschäftigung des Arbeitsstocks bei Konstanz von Kapitalintensität, Arbeits- und Kapitalproduktivität in der Zeit erhalten bleiben soll. Wächst der Kapitalstock mit einer höheren oder niedrigeren Rate als das Arbeitspotential, so bleibt bei konstanter Kapitalintensität ein wachsender Teil der Kapital- oder Arbeitsausstattung unbeschäftigt. Erhaltung der Vollbeschäftigung beider Faktoren impliziert, daß die Wachstumsraten von Arbeits- und Kapitalstock
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Schmitt-Rink, G., Bender, D. (1992). Neoklassische Standardmodelle. In: Makroökonomie Geschlossener und Offener Volkswirtschaften. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58145-8_10
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