Zusammenfassung
Die erste größere Sternwarte im nachmittelalterlichen Europa wurde auf einer einsamen Insel im Norden gebaut. Die kleine Insel Hven liegt im Öresund 24 km nordöstlich von Kopenhagen und gehört heute zu Schweden. Sie wurde dem adligen Astronomen Tycho Brahe von seinem Gönner, König Friedrich II. von Dänemark, überlassen. Hier ließ sich Tycho 1576–81 ein stattliches Gebäude errichten, das erste wirkliche Sternwartengebäude. Es war für ihn Wohnhaus und Sternwarte zugleich und wurde Uranienburg (Himmelsburg) genannt. Der Architekt Jan van Steenwinkel d. Ä. entwarf die Uranienburg als Zentralbau über einem Kreuzgrundriß, dem Ideal des Renaissancestils entsprechend. Dieses Gebäude war streng nach den vier Haupt-Himmelsrichtungen orientiert, ebenso das Mauerviereck um die Uranienburg mit ihrem Park. Vier Tore führten in diese Richtungen hinaus. Für Beobachtungen dienten im wesentlichen der Turm in der Mitte und vor allem die hölzernen Anbauten nach Norden und Süden, die im Hauptgeschoß nach außen offen waren und je zwei abnehmbare Kegeldächer hatten. Tycho Brahe war ein hervorragender Beobachter, arbeitete mit selbstgebauten Instrumenten und bevorzugte einen Mauerquadranten. Die Uranienburg hatte schon die Merkmale einer fortschrittlichen Sternwarte des 19. Jahrhunderts: isolierte Lage im Park, Kreuzgrundriß entsprechend den vier Haupt-Himmelsrichtungen, steinerne Stützpfeiler unter den Instrumenten.
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Müller, P. (1992). Insel Hven 1576–1581. In: Sternwarten in Bildern. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58082-6_16
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-58082-6_16
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