Zusammenfassung
Delhi war die letzte Residenzstadt der Mogulkaiser, deren Macht 1707 zu Ende ging. Danach könnte Maharadscha Jai Singh II. von Amber in Rajasthan seinen Einfluß auf Delhi und weit darüber hinaus ausdehnen und gründete vermutlich 1719 seine erste Sternwarte: das Yantar Mantar genannte Observatorium in Delhi. Es gab keine Vorbilder in dieser Größe, aber der Maharadscha hatte immerhin eine Vorstellung von der verlorenen Sternwarte von Samarkand. Das Yantar Mantar besteht im wesentlichen aus zwei einzelnen und zwei Paaren von steinernen Bauwerken, die je ein astronomisches Instrument darstellen und über viele Treppen begehbar sind. Sie sind rosa-orange gestrichen, wohl in Erinnerung an die Sandstein-Architektur der Mogulkaiser. Etwa in der Mitte steht eine äquatoriale Sonnenuhr, genannt Samrat Yantra. Ihre Meridianmauer ist dreieckig, die beiden schrägen Oberkanten weisen zum Himmels-Nordpol. Das sog. Mishra Yantra ist ein Mehrfach-Instrument; seine vier Halbkreise sind auf vier Orte bzw. Meridiane weit weg von Delhi bezogen. Die beiden Ram Yantras sind besonders große Rundbauten, in denen man die jeweilige Position der Sonne messen und somit die Tageszeit und Jahreszeit ablesen könnte.
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Müller, P. (1992). Delhi 1719–1724. In: Sternwarten in Bildern. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58082-6_12
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