Zusammenfassung
Die alten Chinesen haben auffällige Ereignisse am Himmel (Sonnenfinsternisse, Supernovae) seit mehreren Jahrtausenden sorgfältig verzeichnet. Marco Polo berichtete von einer Kaiserlichen Sternwarte in Peking, die seit etwa 1280 bestand. Ein neues Zeitalter chinesischer Astronomie begann, als 1673 der flämische Jesuit Ferdinand Verbiest und später der deutsche Adam Schall von Bell die Sternwarte Pekings neu organisierten. Sie befindet sich — heute noch — auf einer Terrasse nahe der Südostecke jener Befestigungsmauer, die die innere, einst „Verbotene Stadt“ umschließt. Zusätzlich zu den erhaltenen chinesischen Instrumenten wurden Himmelskugel, Armillarsphäre und Quadrant, mit Drachen verziert, aufgestellt. Die Jesuiten erlitten tragische Schicksale in unausweichlichen Auseinandersetzungen mit dem Kaiser und mit einheimischen Astronomen. Einige der Instrumente wurden 1901 als Kriegsbeute nach Deutschland transportiert und vor der Orangerie in Potsdam bis 1919 ausgestellt. Dann wurden sie zurückgefordert und auch zurückgegeben. Die historische Sternwarte von Peking wurde sorgfältig restauriert und 1983 wieder geöffnet; sie befindet sich nahe dem modernen Hauptbahnhof.
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Müller, P. (1992). Peking 1673–1676. In: Sternwarten in Bildern. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58082-6_11
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