Zusammenfassung
Die Untersuchung des Entwicklungsverlaufs von JTU von der Gründungsidee bis zum Markteinstieg und der Marktetablierung hat zum Teil noch explorativen Charakter. Im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Theorie waren bis vor einigen Jahren die Problematik kleiner und mittlerer Unternehmen generell und insbesondere das Gründungsphänomen weitgehend ausgeblendet. Fragen, die sich auf Entwicklungsverläufe von Neugründungen und die Auswirkungen des unternehmensspezifischen Umfeldes beziehen, haben einen hohen theoretischen Neuartigkeitsgrad, so daß für viele Untersuchungsfelder noch gravierende Opera-tionalisierungsprobleme bestehen1). Das Fehlen einer Gründungstheorie hat auch zur Konsequenz, daß die empirischen Studien nur bedingt zu miteinander vergleichbaren Ergebnissen führen, da sie von unterschiedlichen Operationalisierungen bei zentralen Fragen des Entwicklungsverlaufs solcher Gründungen ausgehen2).
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Literaturverzeichnis
Auf diese Problematik weisen z.B. auch Picot, Laub, Schneider (1989), S. 56 ff. hin.
Diese zeigen sich z.B. bei der Definition des Startkapitals, des Gründungserfolgs, der Gründungsprobleme u.ä.
Eine Ausnahme stellt z.B. die Studie von Ginn und Sexton (1989), dar, die sich allerdings nicht ausschließlich auf JTU bezieht, sondern auf die (nach der Liste von Inc. Magazine) 500 am schnellsten gewachsenen privaten Untemehmen in den Vereinigten Staaten. Sie gehen von den Prämissen aus, daß das Wachstum ein von den Gründem kontrollierbarer Faktor darstellt, die Entscheidung zum Wachsen oder Nicht-Wachsen eine berufliche Alternative darstellt und die Gründer sich dabei jeweils in Typen unterschiedlicher, genau meßbarer Persönlichkeitsmerkmale differenzieren lassen, welche auch zur Vorhersage der Eignung einer Person für die Realisierung des Unternehmenswachstums herangezogen werden können. Die Untersuchung der Gründerziele und deren Zielerreichungsgrad nimmt zwar auch bei Picot, Laub, Schneider (1989), S. 87 ff. einen breiten Raum ein, sie stellen jedoch nur auf persönliche Ziele der Gründer ab, z.B. welcher Stellenwert der Umsetzung eigener Ideen, der Erreichung einer größeren Unabhängigkeit oder einer Einkommenssteigerung beigemessen wird. Einen ähnlichen Untersuchungsschwerpunkt haben auch die Studien von Klandt (1984), Berndts und Harmsen (1985). Zur amerikanischen Literatur vgl. den Überblick bei Cooper (1986), S. 158.
Die meisten der oben zitierten Studien über die Motive von Gründern beziehen sich lediglich auf die Phase vor der formalen Gründung. Feeser und Dugan (1989) untersuchen auch die unterschiedliche Motivstrukturen zwischen Gründern von langsam und schnell wachsenden High-Tech-Gründungen in der Phase des Unternehmensaufbaues. Vgl. auch deren Überblick zu den Ergebnissen früherer Studien zu den Gründungsmotiven von High-Tech-Gründern, überwiegend in den USA, z.B. Cooper (1971, 1986), Utterback et al. (1983), Zaslow (1986).
Interviewer waren M. Mayer, M. Kulicke, R. Müller, H. Traxel, K. Bayer, W. Heinzel, G. Krause, A. Gerybadze, wobei die Gespräche i.d.R. von zwei Personen geführt wurden.
Wir zählen dazu alle 319 in der Förderphase II begünstigten JTU sowie 14 sogenannte Quereinsteiger, d.h. Unternehmen, die lediglich durch Bürgschaften für die Markteinführung und den Produktionsaufbau gefördert wurden. Nicht einbezogen werden 106 JTU oder Gründer, die lediglich Zuschüsse für die Fundierung ihres Unternehmenskonzepts in der Förderphase I erhielten.
Im Modellversuch TOU waren sowohl Personen antragsberechtigt, die erst mit Beginn der Förderung ein Technologieunternehmen gründen wollten als auch Unternehmen, die zum Zeitpunkt des formalen Antrags höchstens drei Jahre alt waren und höchstens zehn festangestellte (Vollzeit-) Mitarbeiter aufwiesen. Für bisherige Dienstleistungsuntemehmen wurde die Altersgrenze vor allem in der Anlaufphase des Modellversuchs TOU weniger stringent gehandhabt. Ein Ziel war, auch Dienstleistungsunternehmen den Übergang ins Verarbeitende Gewerbe zu fördem und dadurch das in diesem gesammelte technische, kaufmännische und vertriebsseitige Know-how-Potential für die Entwicklung und die Vermarktung innovativer Produkte für größere Absatzmärkte zu nutzen.
Z. B. Lamont (1970); Szyperski, Nathusius (1977); Kamp et al. (1978); Cooper, Dunkelberg (1981); Leonard-Barton (1983); Segal, Quince & Partners (1985), S. 32 ff.; Sandberg, Hofer (1982), S. 205 ff.; Hunsdiek (1987), S. 62 ff.; Kulicke (1987); Sternberg (1988), S. 162 ff.; Picot, Laub, Schneider (1989). Im Vergleich dazu Studien über Gründungen generell untersuchten: IHK Koblenz (1986); Hunsdiek, May-Strobl (1987), S. 79 ff.; vgl. auch die Zusammenstellung von Baaken (1989), S. 101 ff. über Studien in unterschiedlichen Fachdisziplinen zum Phänomen der Gründerpersönlichkeit.
Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, daß in den ersten Jahren der Laufzeit des Modellversuchs deutlich weniger Einzelgründungen Förderanträge stellten und somit gefördert wurden als in den späteren Jahren.
Betrachtet wird dabei nicht der einzelne Gründer, sondern ggf. das gesamte Gründungsteam als eine Einheit.
Von einem weitaus höheren Anteil an Gründern mit vorhergehender Gründungserfahrung berichten Doutriaux und Simyar (1987), S. 445 für 73 kanadische JTU (zwischen 1965 und 1980 gegründet): Für 29 Prozent der Unternehmen trifft dieses Merkmal zu. Einen praktisch gleich hohen Prozentsatz (30) fand auch Goslin (1987), S. 454.
D.h. in erster Linie Interesse an den technischen Ergebnissen einer Entwicklung.
Studien aus den USA, wo JTU nicht selten von bis zu zehn und mehr Personen gegründet werden, zeigen, daß häufig nach wenigen Jahren bereits ein Teil der ursprünglichen Gründer aufgrund divergierender Ziele bzgl. Wachstumsgeschwindigkeit und Kapitalbesitzverhältnisse ausgeschieden ist. Cooper und Bruno (1977), S. 16 ff. kamen in einer Studie über High-Tech-Gründungen im Silicon Valley zu dem Ergebnis, daß von den Teamgründungen, die vier Jahre und älter waren, nur noch 52 Prozent ihr ursprüngliches Gründerteam als (tätige) Gesellschafter aufwiesen. Dieses hohe Quote ist unabhängig davon, ob die Unternehmen erfolgreich waren oder nicht. Das gleiche Ergebnis berichtet auch Doutriaux (1984), S. 373 für kanadische High-Tech-Firmen, die zwischen drei und acht Jahre alt waren. Dagegen konnte Hartman (1986), S. 52 für die nach Inc. Magazin am schnellsten gewachsenen Unternehmen in USA feststellen, daß in acht von zehn Fällen die Gründungspartner noch im Unternehmen tätig waren, und zwar mindestens fünf Jahre nach Gründung. Allerdings zählen zu diesen schnell wachsenden Unternehmen nicht nur bzw. nicht überwiegend solche aus dem High-Tech-Bereich, vielmehr sind auch Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich, z.B. Fast-Food-Ketten, vertreten.
Bei Teamgründungen errechnet als Summe des beleihungsfähigen Vermögens aller Gründer.
Dieser Befund unterstreicht die häufig behaupteten Mentalitätsunterschiede zwischen deutschen und US-amerikanischen Gründern. Utterback et al. (1983), S. 519 ff. konstatieren für 22 High-Tech-Gründungen in Massachusetts, daß 86 Prozent von ihnen ein hohes Unternehmenswachstum anstrebte. Allerdings besaßen auch lediglich gut ein Drittel der Gründer dieser JTU in der Gründungsphase die Mehrheit an der neuen Unternehmenseinheit. Andere amerikanische Studien heben hervor, daß sich Gründer von Managern kleiner Unternehmen gerade durch ihre (ausgeprägte) Wachstumsorientierung unterscheiden. Vgl. z.B. Carland et al. (1984), S. 355, Smith und Miner (1984), S. 330 f.
Auch wenn man bzgl. des Eigentumsziels nur nach den Kategorien „generell keine (weiteren) Gesellschafter“ und „weitere Gesellschafter, Minderheits-oder Mehrheitsgesellschafter“ unterscheidet, bringt der Chi-Quadrat-Test keine signifikanten Ergebnisse.
Chi-Quadrat-Test zum Eigentumsziel: Auf einem 11-Prozent-Niveau signifikant; zum Wachstumsziel: 16-Prozent-Niveau signifikant.
Die Kategorie „Systemlösungen“ wurde deshalb speziell unterschieden, da ein derartiges Leistungsangebot die Integration eigener Produktentwicklungen mit Zukaufteilen von anderen Unternehmen beinhaltet, d.h. sowohl eigene und fremde Hardware als auch Dienstleistungen, wie Engineeringleistungen, umfaßt. Systemlösungen sind jedoch nicht gleichzusetzen mit dem im nachfolgenden häufig verwendeten Begriff der Problemlösung.
Diese theoretisch möglichen Rollen von Marktteilnehmern sind jedoch aufgrund des begrenzten Potentials für Neugründungen nicht in allen Dimensionen relevant oder aussichtsreich. Dies trifft vor allem auf die verschiedenen Kombinationen mit der Marktgröße ”Massenmarkt“ zu (z.B. Preisführerschaft und Massenmarkt). Mit einem solchen Ziel dürften die Chancen auf eine mittelfristig sichere Marktposition für neue Marktteilnehmer unter den gegebenen Rahmenbedingungen (Verfügbarkeit von Risikokapital, Aufgeschlossenheit potentieller Kunden) minimal sein.
Zu etwas anderen Ergebnissen kommt Hunsdiek (1987), S. 89: 68 Prozent der von ihm untersuchten JTU verfolgen eine Spezialisierungsstrategie (segmentspezifische Differenzierung), 48 Prozent streben eine Technologieführerschaft an, 29 Prozent nannten eine globale Differenzierungs-und zehn Prozent eine Kostenführerschaft.
Dies widersprach nicht den Förderrichtlinien des Modellversuchs TOU, die für das geförderte neue Produkt oder Verfahren auch die Absicht zu deren eigener Produktion voraussetzten. Die Frage zum Fertigungsziel bezog sich auf den Gründungszeitpunkt, die Angaben zur Produktionsabsicht für das geförderte Vorhaben auf den Antragszeitpunkt. Wie in Abschnitt 3 gezeigt, weichen diese Zeitpunkte bei rund der Hälfte der interviewten JTU ab.
Picot, Laub, Schneider (1989), S. 172 verwenden den Begriff Unternehmensentwicklungsplan. Zur Grobstruktur eines aussagekräftigen Geschäftsplanes aus der Sicht von Institutionen, die solche Unternehmenskonzepte von JTU bewerten müssen, vgl. Laub (1991), S. 36.
Den hohen Stellenwert, der dem Geschäftsplan bei der Einweibung von Eigen-und Fremdkapital zukommt, belegen auch die Ergebnisse von Laub (1989), S. 181 ff. Befragt nach der Bedeutung von Geschäftsplänen als Informationsgrundlage der Erfolgsbestimmung im Bewertungsprozeß stuften die Gesprächspartner (Banken, Risikokapitalgesellschaften und Beratungsgesellschaften) auf einer Ratingskala von 1 (völlig unwichtig) bis 7 (sehr wichtig) ihre Bedeutung im Mittel mit 5,5 ein. Für Banken liegt der entsprechende Wert bei 6,8 und für Risikokapitalgesellschaften bei 5,21. Den größten Wert wird dabei auf die Marktanalyse, die Vertriebs-und Finanzplanung sowie auf Weiterentwicklungskonzepte gelegt. Aber auch der Investitionsplanung, Produktbeschreibung, Umsatzplanung, Organisationsgestaltung und Personalplanung wird besondere Beachtung geschenkt (Mittelwert auf der oben beschriebenen Ratingskala jeweils bei über 5,0). Vgl. auch Räbel (1986), S. 93, Tyebee, Bruno (1981), S. 312 ff.
Zu den Inhalten und möglichen Defiziten solcher Geschäftspläne vgl. z.B. auch Roberts (1983), S. 108 ff. und Picot, Laub, Schneider (1989), S. 174.
Die Prozentangaben sind jeweils für die einzelnen Planungsbereiche adjustiert. Es lagen jeweils mindestens die Angaben von 82 der 93 interviewten Unternehmen vor.
Bei den restlichen JTU gab es zu den einzelnen Bereichen Vorstellungen mit unterschiedlichem Detaillierungsgrad.
Eine detaillierte Beschreibung dieser Entstehungsmuster findet sich in: Kulicke (1990b), S. 16 ff.
Eine andere Abgrenzung von Entstehungsmuster wählen z.B. Garvin (1983), S. 5 ff. und Lamont (1970).
Zur Definition von Sponsored-Spin-offs vgl. z.B. Nathusius (1979), S. 241, Hunsdiek (1987), S. 151 ff.
Die Förderrichtlinien des Modellversuchs TOU schlossen JTU aus, die wesentliche Teile der technischen Entwicklung aus der Inkubatororganisation übernahmen. Dem lag die Überlegung zugrunde, daß sich für solche JTU mit einem von der technischen Seite nur beschränktem Risiko auch eine privatwirtschaftliche Finanzierung finden wird.
Eine detaillierte Beschreibung des Ablaufs von Härtungsprozessen findet sich z.B. in Bullock (1983), S. 14 ff.
Cooper (1973) fand einen ähnlich hohen Anteil an High-Tech-Gründungen im Silicon Valley heraus, die ebenfalls im Trial-and-Error-Verfahren entstanden sind: 30 Prozent der Gründer hatte keine speziellen Pläne für die Zukunft ihres Unternehmens, als sie ihre frühere Beschäftigung aufgaben.
Vgl. auch Hunsdiek (1987), S. 162 ff.
Aufgrund der geringen Fallzahlen wurden Unternehmen, die durch Härtung oder als Sponsored-spin-off entstanden sind, in diese Untersuchung nicht aufgenommen.
Bei den erstgenannten JTU ist zu erwarten, daß der Ursprung der technischen Produkt-oder Verfahrensidee in der bisherigen Tätigkeit oder während der Ausbildung der Gründer zu finden ist. Ein allgemein gültiges Ergebnis zum Ursprung der technischen Gründungsidee bei JTU können die Erkenntnisse des Modellversuchs TOU nicht liefern. Denn die Förderrichtlinien forderten auch, daß durch mindestens einen der Gründer das erforderliche Know-how ins Unternehmen eingebracht werden mußte.
Z.B. beim Verschleißschutz längere Lebensdauer von Werkzeugen und niedrigere Maschinenstillstandszeiten; bei einem neuartigen Handhabungssystem nicht nur schnellere Taktzeiten, sondern auch höhere Einsatzflexibilität.
Zu den Anforderungen an eine Marktanalyse für junge Technologieunternehmen und den daraus resultierenden Problemen vgl. z.B. Baaken (1989), S. 204 ff.
Z. B.: Es bestehen bei Entwicklungsbeginn mehrere technische Alternativen; erst die letztlich umsetzbare Lösung bestimmt die Kundengruppen, die angesprochen werden können. Oder: Das geplante Produkt zielt entweder auf einen sich erst entwickelnden oder einen sich rasch verändernden Markt ab. Das prinzipielle Leistungsspektrum läßt sich frühzeitig fixieren, die konkreten und vor allem zum Zeitpunkt des Markteinstiegs noch aktuellen Kundenanforderungen können aber erst kurz vor Markteintritt spezifiziert werden. Oder: Das geplante Produkt oder Verfahren kann technisch so flexibel gestaltet werden, daß es auch noch genügt, im Laufe der FuE-Phase die konkreten Anwenderbedürfnisse zu erfassen.
Vgl. insbesondere Nelson und Winter (1977, 1982), sowie Dosi (1988).
Abweichungen zwischen erstem eigenen und geförderten Produkt treten nur bei solchen Unternehmen auf, die bereits einige Zeit vor Förderbeginn gegründet wurden. Für drei von vier interviewten JTU sind erstes selbstentwickeltes und gefördertes Produkt identisch. Bei acht Prozent ist es das Produkt, dessen Teil die geförderte Entwicklung wurde. 13 Prozent entwickelten unmittelbar nach Gründung — meist mit einem vergleichsweise geringen Aufwand — ein Produkt, das zunächst die Basis für den Unternehmensaufbau wurde, dessen Bedeutung im Leistungsspektrum in den nachfolgenden Jahren jedoch deutlich zurückging. Für fünf Prozent ist das im Modellversuch TOU geförderte (noch) nicht identisch mit dem wichtigsten Produkt.
Zu ganz anderen Ergebnissen kommt Hunsdiek (1987), S. 164 ff.: Er unterscheidet zwischen Spin-off-, Split-off-, Sponsored-Spin-off-und sonstigen Gründungen, wobei das trennende Merkmal von Spin-off-und Splittoff-Gründungen einerseits und sonstigen JTU andererseits der Ursprung der Gründungsidee ist. „Sowohl bei Spin-Offs als auch bei Split-Offs ist die Gründungsidee Ergebnis der Beschäftigung beim letzten Arbeitgeber, wohingegen dies bei den sonstigen TOUs in keinem Fall gegeben ist.“ (S. 167). Zu letzteren zählen 60 Prozent der von ihm untersuchten JTU. Dagegen unterstreicht der Befund von Utterback et al. (1983), S. 519 ff., die große Bedeutung der vorhergehenden beruflichen Tätigkeit für die Entwicklung des ersten Produkts: Für 50 Prozent der untersuchten High-Tech-Gründungen in Massachusetts war das erste Produkt das Ergebnis eines direkten Technologie-Transfers, in fünf weiteren Fällen erfolgte teilweise ein solcher Transfer.
Von 83 Gesprächspartnern lagen konkrete Angaben vor.
Gründer aus dem Hochschulbereich: häufig industrienahe Tätigkeit; Unternehmens-Spin-off: vielfach Beschränkung auf eine FuE-Tätigkeit.
Dieses Ergebnis ist unabhängig davon, ob man nach dem ersten oder dem im Modellversuch TOU geförderten Produkt differenziert.
13 Prozent nutzten mehrere Möglichkeiten zur Feststellung der Anwenderanforderungen an ein neues Produkt.
Diese Ergebnisse widersprechen nicht den Richtlinien des Modellversuchs TOU, die lediglich voraussetzten, daß das erforderliche technische Know-how durch den oder mindestens einen der Gründer mit ins Unternehmen eingebracht wird, nicht jedoch, daß diese bereits Erfahrungen mit der Durchführung ähnlich gelagerter FuE-Vorhaben aufweisen.
Es handelte sich um knapp 120 JTU, die die Förderphase II bis spätestens zum 31.12.1987 abgeschlossen hatten. Dieses Sample ist nicht deckungsgleich mit den 93 interviewten Firmen, aber es gibt weitgehende Überschneidungen. Es erfolgte keine explizite Trennung zwischen den Aspekten der inhaltlichen, zeitlichen und kostenmäßigen Zielerreichung, wie sie in den persönlichen Gesprächen mit den 93 Firmen möglich war. Die TBS gaben an, daß neun Prozent der Projekte in der Förderphase II abgebrochen wurden (aus technischen, aber auch aus finanziellen und marktseitigen Gründen sowie wegen persönlicher Probleme der Gründer). Zwölf Prozent der Projekte wurden mit deutlichen Abweichungen vom Plan abgeschlossen. 40 Prozent haben die Vorhabensziele im wesentlichen erreicht (lediglich nicht-gravierende Abweichungen). 39 Prozent konnten als „voll die gesetzten Ziele erreicht“ eingestuft werden.
Sieben Unternehmen werden in die folgenden Auswertungen nicht einbezogen, da sie zum Interviewzeitpunkt das geförderte Entwicklungsprojekt noch nicht vollständig abgeschlossen hatten.
Vgl. z.B. Cooper (1982), S. 216 ff., Crawford (1979), S. 10 ff., Rockwell und Particelli (1982), S. 50 ff.
Der Chi-Quadrat-Test zeigt aufgrund der Verteilung für Entstehungstyp 3 nur ein schwach signifikantes Ergebnis (Abweichungen von der erwarteten Verteilung lediglich auf einem 15-Prozent-Niveau signifikant).
Der entsprechende Anteil für die folgenden Jahre geht von zwölf Prozent im zweiten über sieben Prozent im dritten und nur noch zwei Prozent (eine Firma) im vierten Geschäftsjahr zurück. Berechnungsbasis sind für die Geschäftsjahre 1 bis 4 zwischen 62 und 52 interviewte Firmen, zu denen sowohl die Höhe der jährlichen FuE-Aufwendungen als auch der Umsatz dieser Periode vorliegen.
Sehr hohe FuE-Intensitäten in den drei ersten Jahren nach Gründung konstatierte auch Hunsdiek (1987), S. 212: Die FuE-Intensität im ersten Jahr betrug im Durchschnitt 53 Prozent, im zweiten Jahr 34 Prozent und im dritten Jahr noch 21 Prozent.
Über eine vergleichsweise hohe FuE-Intensität berichten auch Segal, Quince & Partners (1985), S. 35: Zwei Drittel der von ihnen untersuchten High-Tech-Gründungen um die britische Universitätsstadt Cambridge wiesen eine FuE-Intensität von mehr als fünf Prozent, ein Achtel eine von mehr als 50 Prozent auf.
Zwei JTU lassen sich keinem der folgenden Muster zuordnen.
Z. B. Hunsdiek (1987), S. 76 ff.: Knapp 82 Prozent der Gründer errichteten ihr Unternehmen am bisherigen Wohnort. Zum gleichen Prozentsatz haben die von Berndts und Harmsen (1985), S. 51 untersuchten Gründer ihr Untenehmen in einem 50-km-Radius um ihren letzten Arbeitsplatz oder Wohnort gegründet.m
Die Angaben zu nicht geförderten Produkten beziehen sich auf insgesamt 114 verschiedene Produkte der 58 JTU, deren Leistungsangebot zum Zeitpunkt des Interviews noch weitere Produkte oder Dienstleistungen beinhaltete.
Vgl. Schneider, Zieringer (1990), S. 60 ff.
Nach einer genauen Quantifizierung der nicht im Modellversuch TOU geförderten Projekte wurden die Gesprächspartner nicht gefragt.
Segal, Quince & Partners (1985), S. 35 kam für die um Cambridge/GB ansässigen High-Tech-Gründungen zu dem Ergebnis, daß mehr als die Hälfte Kontakte mit lokalen Forschungseinrichtungen unterhielt, davon 90 Prozent mit Universitätsinstituten. Auch hier ist das Spektrum der Kontakte relativ groß, es reicht vom Verkauf von Meßeinrichtungen bis zu informellen Diskussionen. Für fast 20 Prozent der befragten Firmen stellen Kontakte zu regionalen Forschungseinrichtungen eine Technologiequelle (in Form von gemeinsamen Projekten, Lizenznahme, Beratung) dar. Sternberg (1988), S. 229 ff. konstatierte in bezug auf die Zusammenarbeit mit regionalen Forschungseinrichtungen folgenden Befund: 74 Prozent der Unternehmen (Mieter von Gründer-und Technologiezentren) pflegen Kontakte zu solchen Einrichtungen, häufig in Form eines informellen Informationsaustausches. 43 Prozent akquirierten über lokale FuE-Kontakte zumindestensteilweise ihr Personal.
Siehe Richtlinien und Nebenbestimmungen zum Modellversuch TOU im Anhang.
Zur Definition und zur Abgrenzung der förderfähigen Innovationsvorhaben vgl.: FhG-ISI (1986), S. 32 ff.
In der Literatur hat sich bislang kein einheitliches, insbesondere auch für empirische Überprüfungen praktikables Bewertungsschema für Innovationsniveaus durchsetzen können. Ansätze finden sich z.B. bei Unterkofler (1989), S. 96 ff.
Um dieser Vielfalt und Komplexität Rechnung zu tragen, kamen im Modellversuch TOU keine Check-Listen und Bewertungsraster zur Prüfung des Innovationsgehalts zum Einsatz.
Nicht enthalten sind sechs JTU, für die nur unvollständige Informationen vorlagen.
Naturgemäß stellt der Markteintritt für alle Produkt-oder Verfahrensinnovationen die kritische Schwelle dar, die über Erfolg oder Mißerfolg entscheiden kann. Allerdings sind die Implikationen für neue Unternehmenseinheiten ganz andere als für etablierte mit bestehenden Organisations-, insbesondere Vertriebsstrukturen, Marktposition und finanzieller Basis. Eine Reihe von Studien sind daher durchgeführt worden, die die Bedeutung des Markteintritts, vor allem auch des Markteintrittszeitpunktes für den Innovationserfolg untersuchen. Vgl. z.B. Thom (1980), S. 66 ff.
Z. B. untersuchen Picot, Laub, Schneider (1989), S. 186 ff. die Form der vertraglichen Regelung von Marktbeziehungen, ohne jedoch auf die Strukturen der Absatzmärkte für junge Technologieunternehmen einzugehen.
Diese werden in erster Linie Nischenmärkte sein, bei denen eine Produktidee erhebliches Spezialwissen voraussetzt, was eine (rasche) Imitation verhindert.
Als Kriterien der Erklärungsbedürftigkeit eines Leistungsangebots nennt Baaken (1989), S. 41 ff.: „–hohe technische Komplexität der Leistung aus der Sicht des Abnehmers,–Neuartigkeit der Problemdefinition für den Abnehmer,–hoher Wert der Leistung, gemessen am gesamten Investitionsvolumen der Abnehmer,–hoher organisatorischer Wandel, den die Leistung bei den Abnehmern herbeiführt,–hohe soziale Folgewirkungen durch den Einsatz der Leistung bei den Abnehmern.“
Zu 80 der 93 JTU lagen verwertbare Informationen vor.
Auch Picot, Laub, Schneider (1989), S. 146 ff. kommen zu ähnlichen Ergebnissen.
Dazu zählen wir auch eine höhere Flexibilität, Einsatzfähigkeit für neuartige Anwendungsfelder u.ä.
17%: bis 10 TDM 27%: 10 bis 50 TDM 16%: 50 bis 100 TDM 23 %: 100 bis 500 TDM 14 %: 500 bis 1000 TDM 3 %: über 1 Mio. DM.
Zu zwei Drittel der JTU liegen uns konkrete Angaben hierzu vor. 12 Prozent verneinten die Existenz eines vergleichbaren Konkurrenzprodukts. Die fehlenden Informationen zu den restlichen gut 20 Prozent sind nicht in erster Linie auf fehlende Marktkenntnisse der Gründer zurückzuführen. Die JTU bieten überwiegend Problemlösungen an, deren Endpreis auch von den additiven Engineering-oder Dienstleistungen zur Anpassung in die Einsatzumgebung des jeweiligen Kunden oder der gekauften Konfiguration abhängt. Von daher läßt sich meist kein fixer Stückpreis, sondern lediglich eine Bandbreite für den Produktpreis angeben, was auch einen Vergleich zu Konkurrenzpreisen erschwert.
Ein detaillierter Kriterienkatalog zur Beschreibung der Marktattraktivität hat z.B. Baaken (1989), S. 237 auf der Basis zahlreicher Publikationen zu diesem Thema zusammengestellt. Oberkriterien zur Beurteilung der Attraktivität eines Marktes sind dabei: Marktwachstum, Absatzrisiko, Marktgröße, Beschaffungsmarktattraktivität, Markteintrittswiderstand und Wettbewerbssituation.
Darunter verstehen wir die Summe aller Umsätze, die aufgrund der Kaufkraft der potentiellen Abnehmer, für alle Marktteilnehmer (einschließlich des jeweils betrachteten JTU) realisierbar sind. Für konkrete Produkte oder Leistungen läßt sich der jeweils relevante Markt und damit das Marktvolumen meist nicht valide abgrenzen, da einerseits die Wettbewerbsprodukte und andererseits die Anforderungsprofile der potentiellen Anwender recht heterogen sein können.
Zur Aussagefähigkeit quantitativ beschreibbarer Absatzmarktstrukturen von innovativen Unternehmensgründungen vgl. z.B. Baaken (1989), S. 220 ff.
Vgl. zur Beschreibung dieser Meßkonzepte z.B. Kotler, Bliemel (1992), S. 406 ff.
I. d. R. das Jahr, in dem das Interview stattfand, also meist in einer Phase, in dem der Markteinstieg gerade mehr oder weniger erfolgreich abgeschlossen war.
Zu einem anderen Ergebnis kommen Utterback et al. (1983), S. 519 ff.: Die befragten 22 High-Tech-Gründun gen in Massachusetts setzen ihre Produkte überwiegend auf Märkten ab, die durch andere JTU als Wettbewerber geprägt sind.
Lediglich zu 73 Unternehmen liegen für eine Klassifizierung ausreichende Angaben über Größe und Art ihrer Wettbewerber vor.
Für keines der untersuchten JTU spielen sonstige Anbieter, wie z.B. öffentliche (Forschungs-) Einrichtungen, eine dominierende Rolle als Mitkonkurrenten. Für die produzierenden Unternehmen ist dieses Ergebnis nicht überraschend. Denkbar wäre allerdings eine spürbare Konkurrenz durch Forschungseinrichtungen für Anbieter innovativer Dienstleistungen, z.B. durch FhG-lnstitute.
Aufgrund der Fallzahlen wurden drei Gruppen gebildet: Mindestens 75 Prozent Umsatz auf dem bundesdeutschen Markt als erste Gruppe, mindestens 75 Prozent auf dem bundesdeutschen Markt plus deutschsprachigem Ausland als zweite und die übrigen Absatzmärkte als dritte Gruppe.
Rund 90 Prozent der Gesprächspartner waren bereit bzw. in der Lage zu entsprechenden Angaben über Größe und Art ihrer Abnehmer.
Auch Sternberg (1988), S. 225 konstatierte bei der Untersuchung der Mieter von GTZ, bei denen es sich überwiegend um JTU handelte, eine uneinheitliche Kundenstruktur: 44 Prozent zählen mehrheitlich Großunternehmen zu ihren Kunden, fast gleich viele überwiegend KMU, lediglich in fünf Prozent der Aufträge ist die Öffentliche Hand Kunde, darunter allein zwei Prozent staatliche FuE-Einrichtungen.
Die übrigen fünf Prozent haben primär sonstige Abnehmer (z.B. private Nachfrager).
Zum praktischen gleichen Ergebnis kommt auch Lamont (1970): Nur 11 Prozent der von ihm befragten JTU nannten staatliche Stellen als ihren Hauptmarkt.
Zur Vorgehensweise bei der Entwicklung einer Markteintrittsstrategie und einer erfolgreichen Marktbearbeitung vgl. z.B. Unterkofler (1989), S. 135 ff.
Sieben Unternehmen sind am Markteinstieg für das geförderte Produkt in der ursprünglichen Zielsetzung gescheitert. Drei weitere konnten aufgrund von Vermarktungsschwierigkeiten noch nicht von einem erfolgreichen Einstieg berichten. Bei acht war der Gesprächstermin für eine entsprechende Aussage zu früh.
Einen wesentlich größeren Stellenwert nahmen Handelsvertreter (29 %) bzw. der Einzel-(7 %) oder Großhandel (5 Prozent) für die von Hunsdiek befragten JTU ein (Hunsdiek 1987, S. 73).
I.d.R. kleinere Vertriebsgesellschaften, keine größeren Handelshäuser und auch keine Handelsvertreter.
Die folgenden Aussagen beziehen sich auf Angaben von insgesamt 80 der 93 Gesprächspartner. Sieben weitere gaben an, daß es für eine valide Aussage zur Organisation des Vertriebsbereichs noch zu früh sei, bei zweien wurde die geförderte Produkt-oder Verfahrensentwicklung nicht vermarktet.
Nur bei den Fragen nach Problemen bei der Personalsuche und-qualifizierung, Imageproblemen und Schwierigkeiten bei Suche und Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern wurde differenziert nach den Kategorien „spürbar“ und „gravierend“. Die Prozentangaben zu Problemen mit Vertriebspartnern beziehen sich nur auf die 69 Unternehmen, die mit solchen Partnrn zusammenarbeiten oder eine Kooperation gesucht haben. In die Auswertung nicht mit einbezogen wurden acht Unternehmen, die sich zum Zeitpunkt des Interviews noch in der Phase der Markteinführung befanden und somit keine abschließenden Aussagen machen konnten über mögliche Schwierigkeiten in diesem Stadium.
Ein ganz anderes Bild zu den typischen Markteintrittsproblemen von JTU zeigt sich z.B. in der Untersuchung von Hunsdiek (1987), S. 73. Als dominant erwiesen sich für die von ihm befragten Untemehmen Probleme bzgl. Finanzierung (von 92 % genannt), Markt (41 %), Personal (33 %), Standort (28 %) sowie FuE und In stitutionen (jeweils 23 %). Weitere Schwierigkeiten, die aus Defiziten der internen Organisation resultieren, wurden weitaus seltener genannt (z.B. im Produktions-und im Beschaffungssektor). Die Prozentangaben verdeutlichen allerdings auch, daß sich die untersuchten Unternehmen in der Markteintrittsphase ebenfalls gleichzeitig einer Vielzahl von Problemen gegenüber sahen.
Z.B. resultieren Finanzierungsengpässe auch aus einer Unterschätzung des Kapitalbedarfs für den Markteintritt. Bei notwendigen Verhandlungen mit Kapitalgebern traten Zeitverzögerungen und Reibungsverluste auf. Das gleiche gilt für staatliche Vorschriften bzw. Genehmigungen. Zum Beispiel hatte ein Gründer die Zeitdauer für ein Postzulassungsverfahren unterschätzt, obgleich Erfahrungswerte vorgelegen hätten.
Aufgrund der geringen Nennung durch das Gesamtsample wurden bei der Differenzierung nach einzelnen Entstehungstypen die Problemfelder „staatliche Vorschriften/Genehmigungen“, „Verständlichmachung einer neuen Technik“, „Produktmerkmale genügten den Anforderungen der Kunden nicht“ sowie „sonstiges“ nicht berücksichtigt.
Einbezogen wurden nur solche Unternehmen, die überhaupt mit Vertriebspartnern zusammenarbeiten bzw. die eine derartige Kooperation gesucht haben.
Von einigen Ausnahmen abgesehen, die aufgrund ihrer geringen Relevanz unter „sonstiges“ zusammen-gefaßt wurden.
Auch Segal, Quince & Partners (1985), S. 40 konstatierten, daß im Durchschnitt aller Unternehmen die Verfügbarkeit von Kapital kein beschränkender Faktor bei der Gründung und beim Wachstum der High-Tech-Firmen in Cambridge waren. Sie führen dies auf drei Ursachen zurück: Zum einen ist die Strategie vieler Unternehmen darauf ausgerichtet, den Fremdkapitalbedarf zu minimieren bis das Unternehmen etabliert ist. Zum anderen hat eine Großbank in Cambridge ihr Angebot an Krediten für High-Tech-Gründungen erhöht. Ferner ist das Angebot an Risikokapital und an staatlichen Unterstützungsprogrammen für die Förderung von Innovationen und auch von kleinen Unternehmen in den Jahren vor der Untersuchung deutlich ausgeweitet worden. Auch Sternberg (1988), S. 205 kommt zu dem Ergebnis, daß unter den von ihm befragten Mietern von GTZ die stark technologieorientierten Unternehmen keine größeren Probleme mit der Finanzierung hatten im Gegensatz zu Unternehmen mit sehr niedrigen Technologieindices.
Die Förderrichtlinien des Modellversuchs TOU sahen vor, daß bei Produktentwicklungen die eigene Herstellung — mindestens der wichtigsten Produktbestandteile — beabsichtigt ist und bei Verfahrensentwicklungen von vornherein die eigene Herstellung von für das Verfahren entscheidenden Geräten, Apparaturen, Komponenten oder Materialien geplant ist.
Nicht einbezogen hierbei sind solche Unternehmen, für die der Zeitpunkt des Interviews für Aussagen zur Fertigungstiefe noch zu früh war (13), die keine Fertigung aufbauen, da das FuE-Projekt gescheitert ist (3), oder die technische Dienstleistungen oder Software anbieten (12), so daß von einer Produktion i.e.S. nicht gesprochen werden kann.
Unterschieden wurden die Kategorien „Einzelfertigung“, „Kleinserien“, „größere Serien“, „keine eigene Produktion“.
Der überwiegende Teil der befragten 93 JTU stellte uns Informationen zur Verfügung, wieviel Kapital in Form von Gesellschaftskapital, stillen Beteiligungen, Gesellschafterdarlehen, langfristigen Bankkrediten, Lizenzeinnahmen und Mittel aus anderen öffentlichen Förderprogrammen bis zum Zeitpunkt des Interviews in das Unternehmen geflossen ist. Ferner wurde nach dem aktuellen Kontokorrentrahmen und dessen durchschnittlicher Ausschöpfung sowie der Rolle von Kundenanzahlungen gefragt.
Drei dieser 93 JTU wurde nicht in Phase II, sondern lediglich in Phase III gefördert.
Nicht berücksichtigt: Die 14 nur in der Förderphase ill unterstützten Firmen.
Eine permanent steigende Nachfrage nach Beteiligungskapital durch technologieorientierte Unternehmensgründungen läßt sich jedoch aus der Anzahl der Bewertungsobjekte ableiten, die seit 1980 an die von Laub (1991), S. 260 befragten Risikokapitalgesellschaften herangetragenen wurden: Während in den Jahren 1980 bis 1982 jährlich rund 200 Unternehmenskonzepte bewertet wurden, stieg deren Anzahl ab 1984 von 921 auf 1465 in 1987 an.
Im Vergleich zu den USA kommt in Deutschland Privatinvestoren nur eine verschwindend geringe Bedeutung zu. Zur Rolle dieser sogenannten informellen Investoren in Neu-England vgl. Freear, Wetzel (1988) S. 349 ff.
Informationen über Beteiligungsabschlüsse stammen aus den Interviews und den Angaben der TBS, die mit den von ihnen während der Förderung betreuten JTU zum Teil auch nach Förderende einen mehr oder weniger engen Kontakt unterhielten. Unvollständige Angaben über Beteiligungen, die nach Ende der Förderung erfolgten, sind nicht auszuschließen. Dies wiegt jedoch nicht so schwer, da die Angaben über Beteiligungen somit die Unternehmensentwicklung bis zur Phase „Markteinführung und Markterschließung“ abdecken.
Zur genauen Beschreibung dieser Typen siehe Kapitel IV.
Da die Beteiligungen von Privatinvestoren, Familienmitgliedern oder Mitarbeitern einerseits vom Betrag her meist recht niedrig sind und andererseits auch vielfach anderen Zwecken als der reinen Kapitalbeschaffung dienen, wurden Unternehmen, die ausschließlich solche Beteiligungen eingegangen sind, mit der Gruppe der Untemehmen ohne Risikokapitalaufnahme zusammengefaßt.
Eine ähnlich niedrige Übernahmerate konstatierten auch Segal, Quince & Partners (1985), S. 27: Nur vier Prozent wurden übernommen oder haben fusioniert.
Nicht mitberücksichtigt: Gespräche mit Privatinvestoren, Familienangehörigen oder Mitarbeitern.
Die Ablehnungsquoten der von Laub (1991), S. 263 untersuchten Venture-Capital-Gesellschaften sind in den Jahren 1980 bis 1987 von anfänglich 98 auf 93 Prozent zurückgegangen. Sie verdeutlichen aber die extrem hohe Anzahl an Bewertungsobjekten, die den Beteiligungskriterien solcher Gesellschaften nicht entsprechen. Zum Vergleich: die Ablehnungsquoten der befragten fünf Kreditinstitute (bis auf eine Ausnahme nur Großbanken) schwankten im Betrachtungszeitraum zwischen 30 und 46 Prozent bei einem Mittelwert von 39 Prozent.
Nicht berücksichtigt: Abschlüsse mit Privatinvestoren, Familienangehörigen und Mitarbeitem.
Ausnahmen bilden Unternehmen,–deren Entwicklungsvorhaben mit Projektkosten verbunden waren, die deutlich über der 1,2 Mio. DM Obergrenze im Modellversuch TOU lagen und die lediglich 900 TDM an nichtrückzahlbaren Zuschüssen erhielten,–die ebenfalls Projektkosten von deutlich über 1,2 Mio. DM kalkulierten und einen Zuschuß von über den 900 TDM erhielten, aber deren weitere Finanzkraft für die Finanzierung des Eigenanteils von 25 Prozent nicht ausreichte,–die den ursprünglich kalkulierten Kostenrahmen deutlich überschritten haben oder für Nachentwicklungen und Anpassungen an Kundenanforderungen zusätzliche FuE-Arbeiten leisten mußten.
Eine vergleichbare Größenordnung fur vergebene Kredite an innovative Unternehmensgrundungen konstatiert auch Laub (1989), S. 136 für die von ihm befragten fünf Kreditinstitute. Der Schwerpunkt der Nennungen liegt bei einem Kreditvolumen von 0,1 bis 1 Mio. DM pro Bewertungsentscheidung.
Die Inanspruchnahme der Förderphase III durch die JTU, die in der Phase II gefördert wurden, liegt mit 26 Prozent deutlich niedriger.
Basis sind die Angaben von 70 Gründern.
Zu etwa 60 Prozent der befragten JTU.
Vgl. zur Definition dieser Gruppe Abschnitt 12.
Die Ergebnisse lassen sich nur bedingt mit denen anderer Studien über JTU vergleichen, da diese andere Abgrenzungskriterien fur den Betrachtungszeitraum zugrundelegten. Sie berechnen i.d.R. die Startkapitalhöhe ohne konkrete Angabe der Zeitspanne, auf die sie sich bezieht. Das Startkapital dient jedoch meist nur der Einrichtung des Geschäftsbetriebs und zur Finanzierung der direkt mit der formalen Grundung verbundenen Kosten (z.B. Notariatskosten). Inwieweit auch die relevanten Aufwendungen fur die FuE-Arbeiten und insbesondere die Markteinführungskosten darin enthalten sind, bleibt weitgehend often. Hunsdiek (1987), S. 110 ff. errechnet fur technologieorientierte Grundungen einen Mittelwert von 813 TDM (Medianwert: 140,5 TDM). Es zeigen sich erhebliche Differenzen in Abhängigkeit vom Grünndungsjahr. Vergleicht man die Finanzierungsquellen dieses Startkapitals zeigt sich die große Bedeutung öffentlicher Fordermittel (42 % nahmen solche in Anspruch), aber auch ein hoher Stellenwert von lang-und mittelfristigen Bankdarlehen (48 bzw. 41 %). Nur relativ wenige benötigten kein Fremdkapital (27 %).
Existenzgründungen, die Darlehen im Rahmen des Eigenkapitalhilfeprogramms in Anspruch nahmen, verfugten über ein durchschnittliches Startkapital von rund 250 TDM. Die entsprechenden Werte für Gründungen im Verarbeitenden Gewerbe lagen aber erheblich höher (420 TDM). Vgl. Hunsdiek, May-Strobl (1987), S. 81 ff.
Vgl. dazu auch Sternberg (1988).
Zum Leistungsangebot von Gründer-und Technologiezentren vgl. z.B. Lennardt (1984), S. 147 ff.
Z.B. Technologiepark Dortmund, High-Tech-Center Karlsruhe.
Das Land Hessen verzichtete auf die Möglichkeit, neben dem Unternehmenspark Kassel ein zweites Zentrum zu benennen, daher wurde gegen Ende des Modellversuchs TOU das TZ Lübeck als zweites schleswigholsteinisches Zentrum aufgenommen.
Aktualisierungen gegenüber dem Zeitpunkt des Förderentscheids auf der Basis von Fiedler, Wodtke (1990). Vier Unternehmen sind doppeit gezählt, da sie von GTZ mit beschränkter Mietdauer oder Raumangeboten nach einigen Jahren aufgrund von Kapazitätsengpässen in ein anderes Zentrum oder einen Technologiepark wechselten.
Die fett unterlegten GTZ zählten zur Gründer-und Technologiezentrenvariante, in ihnen waren jedoch auch einzelne JTU ansässig, die über andere Varianten gefordert wurden. Die übrigen Zentren zählten zum Einzugsgebiet der Regionalvariante oder die JTU wurden über die bundesweiten Zugangsvarianten gefördert.
Sternberg (1988), S. 178 ff. kommt zu folgenden Ergebnissen: Als wichtigste Vorteile nannten die befragten Unternehmen die Senkung der betrieblichen Fixkosten, die informellen Kontakte zu anderen Untemehmen im GTZ, größere Chancen finanzieller Förderung durch öffentliche Programme, bessere Werbemöglichkeiten, leichterer Zugang zu Beratungsdiensten der GTZ-Träger, Kontakte zu FuE-Einrichtungen in räumlicher Nähe u.ä. Als wesentliche Nachteile stellten sich die Unmöglichkeit räumlichen Wachstums bei Vollauslastung des GTZ, zu starke Ablenkung von der eigentlichen Arbeit durch Befragungen u.ä., Ausstrahlung eines negativen Images auf einzelne Unternehmen.
Auch dies deckt sich mit den Ergebnissen von Sternberg (1988), S. 187 ff.: Bezüglich der von den Unternehmern als unzureichend erfüllt eingestuften Aufgaben steht an erster Stelle die Managementberatung im Zentrum.
Die Relevanz eines möglicherweise negativen Images durch den Standort in einem GTZ unterstreicht auch die Studie von Sternberg (1988), S. 195: 63 Prozent der von ihm befragten Unternehmer verschweigen bewußt den Namen des jeweiligen GTZ, zumeist aus Angst vor Subventionsassoziationen potentieller Auftraggeber.
Sternberg (1988), S. 183 kam zu dem Ergebnis, daß 41 Prozent der befragten Mieter eines GTZ Aufträge an andere im Zentrum ansässige Unternehmen vergeben haben.
Sternberg (1988), S. 155 konstatiert, daß 71 Prozent der Mieten der ortsüblichen Vergleichsmiete entsprechen, nur 26 Prozent liegen darunter.
Die theoretischen Grundlagen des nachfolgenden Abschnitts stellen eine Kurzfassung von Gerybadze unter Mitarbeit von Kulicke (1990) dar.
Vgl. Picot, Laub, Schneider (1989), Laub (1989), Schneider (1988), Paul (1985), Gerybadze (1988), Jarillo (1986, 1989) sowie Stevenson und Jarillo (1988, 1989).
Dieser Erklärungsansatz eines „Bündels an Ressourcen“ (vgl. Picot, Laub, Schneider, 1989) kann dabei gleichermaßen verfolgt werden wie der von Demsetz (1988), der von einer „Verknüpfung von Kontrakten“ (Nexus of Contracts) spricht.
Diese strukturbildende Komponente ist ein Element, das bei der Mehrzahl der marktprozeßorientierten Ansätze zu kurz kommt. Sie ist jedoch von unabdingbarer Bedeutung für eine Theorie der erfolgreichen Unternehmensgrundung.
Dieser Abschnitt baut auf dem Kapitel 2 von Gerybadze unter Mitarbeit von Kulicke (1990), S. 4 ff. auf.
Eine solche Unterscheidung kann bei kleinen Unternehmen bedeutsam sind, die nicht selten bereits früh mit einem Produkt Oder einer Dienstleistung erfolgreich sind, aber sich mit einzeinen Parallel-oder Folgeprojekten verzetteln.
Gelegentlich hat man es mit international verbundenen Unternehmen oder Geschäftsbereichen zu tun; während beispielsweise ein Gründungsbetrieb in der Bundesrepublik wenig erfolgreich ist, kann das assoziierte Unternehmen aus den USA sehr erfolgreich sein und umgekehrt.
Für renditeorientierte Beteiligungsgesellschaften zählen auch Portfoliounternehmen zu den Ausfällen im weiteren Sinne, wenn sie beim Desinvestment der Beteiligung lediglich eine unterdurchschnittliche oder gar keine Rendite erzielen. Zum letztgenannten Punkte liegen uns keine entsprechenden Informationen vor.
Z. B. Cooper, Bruno (1977), S. 17 ff., Bruno, Leidecker, Harder (1987), S. 51 ff.
Ausführliche Darstellung in Kulicke (1990a).
Für zwei JTU war der Interviewzeitpunkt noch zu früh für eine eindeutige Zuordnung.
Die Minimum-und Maximumangaben beziehen sich nicht auf das „beste“ oder „schlechteste“ JTU der einzelnen Gruppen, sondem nur auf die Extremwerte innerhalb des jeweils betrachteten Geschäftsjahres. Dahinter stehen in diesen einzelnen Geschäftsjahren meist unterschiedliche Unternehmen.
Zu einem Unternehmen liegt keine vollständige Datenreihe vor.
Errechnet als Gesamtleistung (=Umsatzerlöse + Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und halbfertigen Erzeugnissen + andere aktivierte Eigenleistungen) minus Materialaufwand.
Zur Angabe der Signifikanzniveaus wird folgende Notation verwendet: * = auf einem 10-Prozent-Niveau signifikant ** = auf einem 5-Prozent-Niveau signifikant *** = auf einem 1-Prozent-Niveau signifikant **** = auf einem 0,1-Prozent-Niveau signifikant.
Z.B. entsprach die Anzahl der insgesamt an der Gründung beteiligten Personen bei der mittleren Gruppe von JTU dem Erwartungswert, während erfolgreiche JTU einen überdurchschnittlich und die nicht erfolgreichen JTU unterdurchschnittlich einen großen Gründerkreis aufwiesen.
Lediglich auf einem 11-Prozent-Niveau signifikant.
In bezug auf den Detaillierungsgrad des Untemehmenskonzepts bei Gründung lassen sich zwar keine signifikanten Unterschiede feststellen, aber der Gründung später nicht erfolgreicher JTU lagen überdurchschnittlich oft nur vage Vorstellungen oder Grundvorstellungen zur anvisierten Unternehmensentwicklung zugrunde.
Lediglich auf einem 11-Prozent-Niveau signifikant.
Lediglich auf einem 11-Prozent-Niveau signifikant.
In bezug auf die Häufigkeit des Auftretens von Finanzierungsengpässen im bisherigen Geschäftsverlauf zeigt sich ein leichter Trend, daß die erfolgreichen JTU weniger häufig und die nicht erfolgreichen häufiger solche angespannten Finanzierungssituationen aufwiesen. Ferner führten erfolgreiche JTU häufiger Gespräche mit Beteiligungsgebern und konnten daher zu einem größeren Teil als die übrigen Beteiligungskapital einwerben. Ebenso mußten erstere für offene Beteiligungen tendenziell weniger Anteile abgeben.
Nur bezogen auf diejenigen JTU, die überhaupt Beteiligungskapital eingeworben haben.
Hierzu zählen z.B. Management-und Führungsfähigkeiten, Kostenbewußtsein, Fähigkelt zur Etablierung einer effizienten kaufmännischen Organisation oder eines effizienten Projektmanagements im Entwicklungsbereich, Fähigkeit zur Integration und Motivation neuer Mitarbeiter usw.
Die nachfolgenden Ergebnisse sind bereits dargestellt in Kulicke, Wupperfeld, Walter (1992).
Datenbasis für die folgenden Ausführungen sind Informationen zu etwa 85 Prozent der bis zum 31.12.1991 im engeren oder im weiteren Sinne gescheiterten JTU, die von den TBS, der DtAB oder aus Interviews der Projektbegleitung mit später gescheiterten JTU stammen. Die übrigen hatten zum Teil zum Zeitpunkt ihres Scheitems die Phase II schon längere Zeit beendet, so daß ihre Scheiterursachen nicht mehr vollständig nachvoliziehbar waren.
Z. B. Picot, Laub, Schneider (1989), S. 96 ff., Hunsdiek (1987).
Für eine ausführliche Darstellung vgl. Kulicke unter Mitarbeit von Gerybadze (1990), eine Kurzfassung findet sich in Kulicke (1990c).
Beispiele für den erstgenannten Fall finden sich im Bereich der Umweltgesetzgebung, Schadstoffreduzierung in Abwässern, Beispiele für den zweitgenannten Fall im Bereich der Qualitätskontrolle.
Diese beziehen sich auf die gesamte Zeitspanne von der Herauskristallisierung der Gründungsidee bis einschiießlich der Konzeptumsetzung, und setzen nicht erst mit der Antragstellung oder dem Beginn der Förderung an.
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Kulicke, M. (1993). Entwicklungsverläufe junger Technologieunternehmen. In: Chancen und Risiken junger Technologieunternehmen. Technik, Wirtschaft und Politik, vol 4. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58076-5_2
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