Zusammenfassung
Jede Glasschmelze strebt den energieärmsten Zustand an, d.h. die Kristallisation. Würde eine Glasschmelze extrem langsam abgekühlt, wie das beispielsweise auch bei der Erstarrung der schmelzflüssigen Magmen geschah und zur Entstehung der Erdkruste führte, dann würde sie gleichfalls voll durchkristallisieren. In der Natur finden wir infolge der sehr langsam erfolgenden Erstarrung der Schmelzflüsse relativ große und in der Regel gut ausgebildete Kristalle, mit ebenen Flächen begrenzt, vor. Glasschmelzen haben meistens sauren Charakter. Der Gehalt am Hauptglasbildner SiO2, B2O3, P2O5, BeF2 o. a. übersteigt in der Regel 50 Mol-% beträchtlich. Damit kann sich ein Raumnetzwerk aus den Koordinationspolyedern [SiO4], [BO3] oder [BO4], [PO4] oder auch [BeF4] ausbilden, was zu einer hohen Viskosität der betreffenden Schmelze führt. Die Beweglichkeit der großen, netzwerkwandelnden Ionen wird dadurch stark eingeschränkt und es kommt bei der schnellen Abkühlung von Glasschmelzen zur glasig-amorphen Erstarrung.
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Vogel, W. (1993). Kristallisationserscheinungen als Glasfehler. In: Glasfehler. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58048-2_4
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