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Gewässerentwicklung im geomorphologischen Prozeßgefüge

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Grundlagen naturnaher Gewässergestaltung
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Zusammenfassung

Bei der Gesteinsaufbereitung ist die physikalische von der chemischen Verwitterung zu unterscheiden. Beide Verwitterungsarten sind klima- und gesteinsabhängig. Bei der physikalischen Verwitterung sind vor allem mechanische Vorgänge für die Lockerung des Gesteinsgefüges verantwortlich. So werden durch die 9 % ige Volumenzunahme beim Gefrieren des oberflächennahen Kluftwassers ganze Felsstücke aus dem Gesteinsverband gelöst. Weniger wirksam ist nach (1979IV) die Hitzesprengung aufgrund unterschiedlicher Wärmedehnung der Minerale, die vor allem zu einem oberflächigen Abgrasen führt. Die Tätigkeit von Bodentieren (vor allem Termiten in den Tropen) und der Spaltendruck von Pflanzenwurzeln tragen ebenfalls zur Gefügelockerung bei. Bedeutender für die Gesteinsaufbereitung sind jedoch Ausscheidungs- und Verwesungsprodukte, vor allem Huminsäuren, die wesentlich zur Wirksamkeit chemischer Verwitterung beitragen.

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Notes

  1. In der Wasserbauliteratur wird mit “Geschiebe” der Anteil der Feststoffe bezeichnet, der gleitend, rollend oder springend auf der Sohle bewegt wird (DVWK 1992, DIN 4049 T. 1, 1979). In der Geologie/Geomorphologie dagegen werden fluviale, gerundete Sedimente “Gerolle” genannt, und nur Material, das nicht gerundet ist und Schubflächen aufweist, heißt Geschiebe (Stäblein 1970).

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  2. Mangelsdorf & Scheurmann (1980) sprechen von “Felsgesteinen”.

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  3. Beispiel Nr. 1 in Kern, Bostelmann & Hinsenkamp (1992).

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  4. In der Geomorphologie werden Talhänge häufig als “Böschungen” bezeichnet.

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  5. Der von Büdel postulierte und von Wirthmann (1964) bestätigte Eisrindeneffekt wurde in seiner Wirksamkeit von verschiedenen Autoren angezweifelt. Späth (1986) stellt heraus, daß der Eisrindeneffekt nicht auf alle Gebiete übertragen werden darf. Weitgehend verwitterungsresistente Gesteine wie Basalte und bestimmte Granite bilden beispielsweise keine Eisrinde, was jedoch schon Wirthmann auf der Edge-Insel feststellte. Reicht die sommerliche Auftaugrenze nur bis in die Flußschotter und nicht bis ins Anstehende, so ist die Sohle sogar vor Erosion geschützt, wie Stäblein (1983, zit. in Späth 1986) feststellt. Auch Weise (1983) und Semmel (1985) — wie Stäblein Teilnehmer der Spitzbergenexkursion 1967 — stellen den von Büdel sehr stark betonten Tiefenerosionseffekt in Frage. Obwohl zahlreiche Geländebeobachtungen der Büdelschen These zu widersprechen scheinen, ist ohne Zweifel in periglazialen Klimaten unter bestimmten Bedingungen auch der Talboden wirksamer Frostverwitterung ausgesetzt; bedeutende Erosionsleistungen sind vor allem dann vorstellbar, wenn ausgetrocknete Flußbetten der Gesteinsaufbereitung durch Frostsprengung unterliegen und das gelockerte Material bei größeren Abflüssen transportiert werden kann.

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  6. Zur Talbildung der Donau siehe Kap. 6.1.

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  7. Die Reliefenergie ist keine Energieform im physikalischen Sinne; sie wird definiert als Ah/Al [m/km] und ist somit ein Gefälle.

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  8. z.B. Leopold & Maddock (1953), Leopold & Wolman (1957, 1960), Leopold, Wolman & Miller (1964), Langbein (1964), Langbein & Leopold (1966).

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  9. In der deutschen Literatur wird vom Quotienten der Wert 1 abgezogen; im folgenden wird jedoch die englische Definition s = Flußlänge/Tallänge benutzt.

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  10. Die Einführung des deutschen Begriffes “verzweigt” für braided (=geflochten) ist etwas unglücklich, da anabranching (Aufteilung in feste Flußarme) am besten mit “Verzweigung” zu übersetzen wäre. Ein Ausweg wäre, das im allgemeinen Sprachgebrauch übliche “Wildfluß” oder “verzweigter Wildfluß” oder auch “Furkationsstrecke” zu benutzen.

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  11. Der Übersetzungsvorschlag berücksichtigt die Hauptverbreitung dieses Flußtyps: kohäsive Aueböden; “gewundener Kanalfluß” oder “gewundener kanalartiger Fluß” klingt im Deutschen zu sehr nach Regelprofil.

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  12. Einen passenden deutschen Begriff für point bars gibt es leider nicht; “Gleituferbildung” trifft den präziseren englischen nicht ganz.

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  13. Daher auch der englische Begriff bedrock channel.

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© 1994 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Kern, K. (1994). Gewässerentwicklung im geomorphologischen Prozeßgefüge. In: Grundlagen naturnaher Gewässergestaltung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57958-5_2

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