Zusammenfassung
Die Rheologie ist als eine eigenständige Disziplin aus der im Jahr 1928 be- gonnenen Zusammenarbeit EUGENE COOK BlNGHAMs und MARKUS REINERs hervorgegangen und stellt insofern eine noch relativ junge Wissenschaft dar. Es hat auch eine ganze Weile gedauert, bis sie aus ihrem ersten „heroischen“ Stadium heraus in ihr zweites, das der Konsolidierung, getreten ist, d.h. eine ausgeprägte Struktur gewonnen und im Raum der Naturwissenschaften einen definierten Standort gefunden hat. So konnte noch auf der Jahrestagung der Britisch Society of Rheology im Jahr 1964 ein Redner seinen Vortrag mit der Bemerkung einleiten: „Bis vor wenigen Jahren wußte niemand, was Rheologie überhaupt ist; heute weiß es jeder, aber jeder versteht darunter etwas anderes!“
O Nichtigkeit der Nichtigkeiten! spricht der Prediger;
o Nichtigkeit der Nichtigkeiten: alles ist nichtig!
Was für Gewinn hat der Mensch von alt seiner Mühe,
womit er sich abmüht unter der Sonne?
Ein Geschlecht geht dahin und ein anderes kommt,
doch die Erde steht ewig unbewegt.
Die Sonne geht auf, die Sonne geht unter
und eilt an denselben Ort zurück,
wo sie wieder aufgehen soll.
Der Wind geht nach Süden, er kreist gegen Norden,
immerfort kreisend weht der Wind,
und zu seinen Kreisläufen kehrt er zurück.
Alle Flüsse laufen ins Meer,
und doch wird das Meer nicht voll;
zu dem Ort, wo die Flüsse entstehen,
dahin kehren sie immer zurück.
Alle Dinge mühen sich ab:
kein Mensch vermag es mit Worten zu erschöpfen;
das Auge wird des Sehens nicht satt
und das Ohr nicht voll vom Hören.
Was gewesen ist, wird wieder sein,
und was geschehen ist, wird wieder geschehen,
und es ist gar nichts Neues unter der Sonne.
Geschieht etwas, von dem man sagen möchte:
“Sieh, das ist neu”? Längst schon ist es dagewesen
in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.
Der Früheren gedenkt man nicht mehr,
und auch der Späteren, die kommen werden,
auch ihrer wird nicht mehr gedacht
bei denen, die nach ihnen kommen.
Prediger 1, 2-11
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Giesekus, H. (1994). Einleitung. In: Phänomenologische Rheologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57953-0_1
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