Zusammenfassung
In den letzten ein bis zwei Jahrzehnten ist die Konjunktur aus theoretischer, wirtschaftspolitischer und empirischer Sicht wieder interessant geworden. Zunächst kam es zu einer Renaissance des Interesses an der Konjunkturtheorie, getrieben von dem Bemühen um eine mikroökonomische Fundierung und um die Integration der Konjunkturtheorie in die übrige Makrotheorie. Wenig später stellte sich heraus, daß die Konjunkturschwankungen auch wirtschaftspolitisch wieder relevant geworden waren: Hielt man die Schwere der Rezession 1975 noch für überwiegend Ölkartell-bedingt, so mehrten sich in der darauffolgenden, nicht minder schweren Rezession 1993 die Befürchtungen, daß die Periode anhaltend schwacher Konjunkturschwankungen, endgültig vorbei sein könnte — the business cycle is no longer obsolete, wie man das lange gehofft hatte. Allerdings waren es nicht die Konjunkturschwankungen, die sich geändert hatten; die Ergebnisse dieser Arbeit sprechen dafür, daß sie dieselben geblieben waren wie in den letzten hundert Jahren, wenn sie auch manchmal stärker und manchmal schwächer ausgeprägt waren. Nicht die Konjunkturschwankungen waren obsolet geworden, sondern man hatte eine Phase vorübergehend schwacher Schwankungen zu Unrecht als qualitative Änderung interpretiert.
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Tichy, G. (1994). Ausblick. In: Konjunktur. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57944-8_10
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