Zusammenfassung
Der große französische Mikrobiologe Louis Pasteur machte 1867 eine bedeutsame Entdeckung: Eine Kulturflasche mit den Erregern des Milzbrandes der Rinder (Bacillus anthracis) war versehentlich offen auf dem Labortisch stehengeblieben. In dem Kolben wimmelte es nur so von fremden Infektionskeimen. Am nächsten Tag aber waren die Milzbranderreger verschwunden. Ohne Zweifel waren diese Bazillen, die im Gewebe der Rinder prächtig gedeihen können, einem solchen Ansturm von Keimen aus der Umgebung nicht gewachsen. Pasteur fragte sich dann, was wohl im Erdboden mit den tödlichen Erregern geschieht, wenn ein Opfer einer Infektionskrankheit bestattet wird und untersuchte die Erde von Abdeckereien. Zu seiner großen Überraschung stellte er fest, daß die gefährlichen Keime im Boden nur wenige Stunden überleben können. Und wieder waren es Mikroorganismen — sie sind in großer Zahl und Verschiedenheit im Erdboden zu finden —, die den todbringenden Keimen zu Leibe rückten: Mikroben im Kampf gegen Mikroben. Er nannte diese Erscheinung „Antibiose“. Dabei war diese Idee gar nicht so neu; mehr als 1000 Jahre v. Chr. verwendeten chinesische Ärzte bereits verschimmelten Sojabohnenquark, um damit Hautinfektionen zu heilen und die Indianer im alten Mittelamerika benutzten Waldpilze zur Behandlung eitriger Wunden.
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Dellweg, H. (1994). Mikroben im Kampf gegen Mikroben. In: Biotechnologie verständlich. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57924-0_6
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