Zusammenfassung
Obgleich die Anzahl der Veröffentlichungen über Fraktale ungebremst wächst, bleibt ein Grundlagenwerk unverändert wichtig, nämlich B. Mandelbrots Buch „Die fraktale Geometrie der Natur“. Dort bringt der Erforscher der Fraktalität und Präger des Worts „fraktal“ schon in der Einleitung anschauliche Beispiele: Wolken, Landschaften, Berge, Küstenlinien, Baumrinde, Blitze, Molekülbahnen, raumfüllende Kurven, Staub, Quark, Molke. Er nennt Eigenschaften, die Fraktale in verschiedenem Maß auszeichnen: faltig, gewunden, körnig, picklig, pockennarbig, polypenförmig, schlängelnd, tangartig, verzweigt, wuschelig. Wir erfahren, daß „fraktal“ von „fractus“, d.h. „in Stücke zerbrochen“ und „irregulär“ herzuleiten ist, daß das Wort überdies mit der mathematisch bedeutsamen Beziehung von „fraktal“ zu „von gebrochener Raumdimension“ zu tun hat. Dann aber vereinigt Mandelbrot alle diese verwirrend erscheinenden Termini unter einer einzigen Definition: Fraktale zeigen Selbstähnlichkeit, was soviel heißt, daß wir im Kleinen, unter der Lupe, an ihnen Eigenschaften wiedererkennen, die sie schon in ihren größeren Teilen und schließlich als Ganzes besitzen. Auf die ästhetische Relevanz des Fraktalphänomens weist Mandelbrot eindringlich hin: „Die fraktale Geometrie enthüllt außerdem ein bis jetzt verborgenes Antlitz der formalsten Kapitel der Mathematik: eine Welt voller Schönheiten.“1
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen
Mandelbrot 1987, S. 6.
Briggs/Peat 1990, S. 164. Siehe auch Nees 94a.
Klee 1964.
Barnsley 1988; Becker/Dörfler 1992; Briggs/Peat 1990; Gleick 1988; Mandelbrot 1987; Peitgen/Richter 1986; Peitgen/Saupe 1988; Schroeder 1991; Stewart/Golubitsky 1992.
Barnsley 1988; Fractal Shorthand 1988; Nees 1992; Nees 1992a; Peitgen/ Richter 1986; Peitgen/Saupe 1988.
Pickover 1988.
Jänich 1983.
Becker/Dörfler 1992, S. 99.
Becker/Dörfler 1992, S. 124.
Pickover 1988a.
Vgl. die Betrachtungen in Pickover 1988a.
Becker/Dörfler 1992, S. 111.
Steller 1992, S. 262.
Fractal Shorthand 1988; Nees 1992; Barnsley 1988.
Siehe jedoch Barnsley 1988, S. 43.
Becker/Dörfler 1992, S. 228; Kaandorp 1994; Prusinkiewicz/Lindenmayer 1990.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1995 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Nees, G. (1995). Fraktale. In: Formel, Farbe, Form. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57865-6_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-57865-6_7
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-63385-0
Online ISBN: 978-3-642-57865-6
eBook Packages: Springer Book Archive