Zusammenfassung
Das Problem der Darstellung von Objekten im Raum ist uns in mannigfachen Varianten begegnet. Jedoch haben wir schon in Kapitel 9 darauf hingewiesen, daß die Raumwahrnehmung beim Betrachten des ebenen Bilds nicht von einer einzelnen Zentralprojektion abhängt, wie es die bekannte Metapher des Auges als einer Photokamera nahelegt. Vielmehr kann man mehrere und nicht einmal unbedingt zusammenpassende Perspektiven in ein Bild einbauen, ohne daß spätere Betrachter in gänzliche Verwirrung geraten. Die Raumwahrnehmung kommt sogar mit noch weniger Information aus, ja sie verträgt zahlreiche logisch-geometrische Widersprüche. Diese Leistung des menschlichen Sehapparats kann man für ästhetische Zwecke nutzen: Man bringt den Betrachter zum Schauen, zwingt ihn aber auch zum Nachdenken.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen
Rock 1984, S. 221; Gehlen 1965; Churchland/Sejnowski 1992; Livingstone 1988; Kolb/Wishaw 1985; Marr 1982. Siehe auch die von Piaget über von Foerster sowie Maturana führende Linie zur Kognitionstheorie und zum gegenwärtigen Konstruktivismus; Literatur: Piaget 1973; von Foerster 1985; Maturana 1987; Riegas/Vetter 1990; Krohn/Küppers 1992; Münch 1992; S. J. Schmidt 1992; Drescher 1991, Leyton 1992.
Ihren Gipfel findet diese Entwicklung in der „virtuellen Realität“: Foley 1987; Keil-Slawik 1992; Krueger 1991, 1992, 1993; Wexelblatt 1993; Nees 1982, 1994b, 1994c, 1995.
Literatur s. unter Anm. 2.
Man spricht hier auch von „merged reality“: Feiner/Macintyre/Seligmann 1993.
Ernst 1987; Locher 1986.
Newman/Sproull 1979; Hall 1989.
Honnef 1988, S. 13.
Man konsultiere auch Kapitel 8: „The pattern of tiny feet“ in Stewart/ Golubitsky 1992.
Chapman 1991; de Beaugrande 1980.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1995 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Nees, G. (1995). Raum und Szenario. In: Formel, Farbe, Form. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57865-6_11
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-57865-6_11
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-63385-0
Online ISBN: 978-3-642-57865-6
eBook Packages: Springer Book Archive