Die lumbale Spinalkanalstenose

Zusammenfassung

Vor inzwischen 60 Jahren erfolgte durch Verbiest [43] die erste Beschreibung der lumbalen Spinalkanalstenose, die er als auslösende Ursache für das Krankheitsbild der neurogenen Claudicatio intermittens erkannte. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung gewinnt die Erkrankung, welche einen Altersgipfel im siebten und achten Dezennium aufweist, zunehmend an klinischer Bedeutung. Das pathophysiologische Verständnis dieser Krankheit ist noch unzureichend, so daß als Folge bis heute kein einheitliches therapeutisches Konzept gefunden werden konnte. Ziel jeder Behandlung der degenerativen lumbalen Spinalkanalstenose ist die Dekompression nervaler Strukturen. Die Nützlichkeit der operativen dekompressiven Verfahren in therapieresistenten Fällen findet in der Literatur weitgehende Öbereinstimmung. Dagegen bleibt die Frage einer gleichzeitig notwendigen Fusion einzelner Bewegungssegmente weiter kontrovers diskutiert. Die Befürworter empfehlen insbesondere bei einer präoperativ bestehenden degenerativen Spondylolisthese die gleichzeitige Versteifung [30], da sonst postoperativ mit einer vermehrten Instabilität zu rechnen ist. Die Ruhigstellung der arthrotisch veränderten Wirbelbogengelenke soll zu einer Minderung der lokalen Rückenschmerzen führen und die bewegungsinduzierte Osteophytenbildung reduzieren [12]. Gegner einer simultanen Fusionsoperation beobachten bei Erhalt der strukturellen Integrität der Facettengelenke und einer sparsamen unterschneidenden Dekompressionstechnik keine Instabilitätsproblematik [14].