Zusammenfassung
Möglichkeiten zur Erschließung von Zeiteinsparpotentialen innerhalb der Produktion liegen insbesondere in indirekten Bereichen. Häufig setzen sich dort Informationsdurchlaufzeiten aus über 90 Prozent nicht wertschöpfenden Zeiten zusammen. Dabei handelt es sich um Liege- und Transportzeiten, die den Wert der Produkte nicht erhöhen, und wofür ein Kunde nicht bereit ist, etwas zu zahlen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung von Zeit als Wettbewerbsfaktor muß ein Durchlaufzeit-Controlling Prozeßstörungen aufzeigen und beseitigen. Schließlich führt eine Verkürzung von Informationszeiten zu Effizienz- und Produktivitätssteigerungen in der Produktion. Nicht schnelleres, härteres oder längeres Arbeiten ist gefordert, sondern eine verbesserte Gestaltung der zugrunde liegenden Prozeßkette in direkten und indirekten Bereichen. In Form eines Zeitverbrauchs-und Zeiteinflußgrößen-Controlling muß hier das Durchlaufzeit-Controlling ansetzen. Ansatzpunkte im Rahmen des Zeitverbrauchs-Controlling liegen in der flußgerechten Gestaltung indirekter Prozesse sowie in der wertanalytischen Betrachtung sämtlicher Aktivitäten zur Identifikation von Verschwendung und Blindleistung. Die Zielsetzung des Zeiteinflußgrößen-Controlling besteht hingegen in der systematischen Analyse der Einflußfaktoren auf Prozeßstörungen. Sie lassen sich in organisatorische, sachmittelbezogene, informationsbezogene und personalorientierte Einflußgrößen gliedern. Notwendig ist ein kombinierter Einsatz beider Verfahren, um Zeitsenkungspotentiale in indirekten Fertigungsbereichen möglichst kurzfristig erschließen zu können. Strategisches Ziel des Durchlaufzeit-Controlling sollte es im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses jedoch sein, nicht wertschöpfende Tätigkeiten im Produktionsprozeß von Anfang an zu vermeiden.
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Wildemann, H. (2000). Durchlaufzeit-Controlling. In: Götze, U., Mikus, B., Bloech, J. (eds) Management und Zeit. Beiträge zur Unternehmensplanung. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57642-3_17
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