Zusammenfassung
Im sog. Papyrus Smith, einem medizinischen Lehrbuch aus der Pharaonenzeit Ägyptens (ca. 1550 v. Chr.), sind zwar Angaben über Repositionsmanöver bei Patienten mit verschobenen Schlüsselbein-und Oberarmfrakturen vorhanden, allerdings wird die Ausrenkung des Oberarmkopfes aus dem Schultergelenk in diesem Papyrus noch nicht erwähnt [12]. Eine genaue Beschreibung der Schulterluxation nach unten (späterLuxatio axillarisgenannt) finden wir erst im„Corpus Hippocraticum“.In dieser Sammlung medizinischer Schriften aus dem antiken Griechenland werden auch bereits alle Prinzipien der heute üblichen Repositionsmethoden (nach HIPPOKRATES, KOCHER 1870, ATILT 1941) erwähnt. Aber erst bei CELSUS (1. Jh. n. Chr.) wird die vordere Luxation(Luxatio anterior sive subcoracoidea)von der axillären Form unterschieden und ein differenziertes Repositionsverfahren für beide Formen angegeben. Die hintere Luxation(Luxatio posterior sive infraspinata sive subacromialis)wird erst in der Literatur der Neuzeit (z. B. von HEISTER 1719) als seltene Luxationsform erwähnt. Die Luxation nach oben(Luxatio erecta)wurde als seltenste Variante erst im 19. Jh. beschrieben [1, 3]. Der Humerus-kopf liegt in diesem Falle etwas dorsal von der Linea axillaris, in der Mitte des äußeren Randes der Scapula.
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Literatur
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Sachs, M. (2001). Die Entwicklung der Repositionsverfahren bei Patienten mit Schulter- luxationen seit der Antike. In: Rauschmann, M.A., Thomann, KD., Zichner, L. (eds) Geschichte konservativer Verfahren an den Bewegungsorganen. Deutsches Orthopädisches Geschichts- und Forschungsmuseum (Jahrbuch), vol 3. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57623-2_14
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