Zusammenfassung
In jüngster Zeit erfährt die Regionalökonomie eine bemerkenswerte Renaissance, die auf einer Trendumkehr beruht. In dem die ökonomische Theorie dominierenden neoklassischen Paradigma wird nämlich der Verteilung ökonomischer Aktivitäten im Raum kaum Aufmerksamkeit geschenkt. „Es gibt nur wenige mikro-und makrotheoretische Lehrbücher, welche die explizite Einbeziehung von geographischem Raum einer genaueren Analyse für würdig halten“ (Stahl, 1995: 3). Betrachtet man Anwendungen der neoklassischen Wachstumstheorie auf regionale Fragestellungen (vgl. Barro, Sala-iMartin 1995), so findet man ausführliche Diskussionen von Konvergenzprozessen im Hinblick auf Wirksamkeit und Geschwindigkeit. Gemäß der gängigen Sichtweise verschwinden regionale Unterschiede tendenziell, im langfristigen Gleichgewicht spiegeln vorhandene Differenzierungen der Arbeitslosenquote oder im durchschnittlichen Lohnniveau allenfalls kompensatorische Differentiale: In attraktiven Regionen, die durch niedrige Umweltverschmutzung oder durch die Schönheit ihrer Natur gekennzeichnet sind, muß weniger bezahlt werden, um Arbeitskräfte anzulocken und zu halten. Damit sind, in dieser Sichtweise, regionalspezifische Fragestellungen von zweitrangigem Interesse, weil regionale Besonderheiten ohnehin entweder gewollt oder nur vorübergehender Natur sind.
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Blien, U. (2001). Entwicklungsunterschiede zwischen Regionen und regionale Arbeitslosigkeit. In: Arbeitslosigkeit und Entlohnung auf regionalen Arbeitsmärkten. Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, vol 182. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57607-2_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-57607-2_3
Publisher Name: Physica, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-7908-1377-7
Online ISBN: 978-3-642-57607-2
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