Zusammenfassung
Ein GroBteil der Schwierigkeiten, denen sich die Philosophie heute gegeniibersieht, resultiert aus der Tatsache, daB sie die anhaltenden Modernisierungsprozesse immer weniger zu verarbeiten vermag. Diese Prozesse sind vor allem durch Ausdifferenzierung gesellschaftlicher Subsysteme und durch Entwicklung der positiven Einzelwissenschaften gekennzeichnet. Zwar ist inzwischen angekommen, daB die Ideen Gott, Freiheit und Unsterblichkeit in der Physik nichts zu suchen haben, weil es sich, den Grundgedanken Kants modern ausgedriickt, um zwei unterschiedliche Diskurse handelt. Aber wenn ich den streng analogen Gedanken formuliere, daB Werte, Pflicht und Sollen in der Okonomik nicht vorkommen dtirfen, dann ernte ich regelmaBig Reaktionen, die von unglaubigem Staunen bis zu moralischen (!) Verdachtigungen reichen, so als ob ich die sittlichen „Phanomene“ in der Welt der Wirtschaft leugnen und/oder „reduktionistisch“ auf bloBen „Egoismus“, die Standardannahme der okonomischen Theorie, zuriickfiihren wollte.
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Homann, K. (2001). Wirtschaftsethik: Wo bleibt die Philosophie?. In: Koslowski, P. (eds) Wirtschaftsethik — Wo ist die Philosophie?. Ethische Ökonomie. Beiträge zur Wirtschaftsethik und Wirtschaftskultur, vol 5. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57581-5_10
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