Zusammenfassung
Umlageverfahren finden sich in vielen Bereichen in denen Aufgaben der sozialen Absicherung übernommen wurden bzw. werden. Dazu gehören die in einer historischen Betrachtung dominierenden heute aber immer noch wichtigen Formen der intrafamiliären Absicherung ebenso wie die in modernen Industriegesellschaften im Vordergrund stehenden staatlichen und para-staatlichen Formen der Absicherung gegen Lebensrisiken durch umlagefinanzierte Systeme. Vor allem in der ökonomischen Diskussion wird die Umlagefinanzierung in aller Regel am Beispiel von Sozialversicherungssysteme insbesondere der Alterssicherung diskutiert. Dabei wird zumeist eine Gewichtsverlagerung weg vom Umlageverfahren hin zum Kapitaldeckungsverfahren als unverzichtbarer Schritt bei der Reform sozialer Sicherungssystemen angesehen. Im folgenden Beitrag wird dagegen die Auffassung vertreten daß es bei der Reformdiskussion im Bereich der sozialen Sicherung auch um Reformen innerhalb umlagefinanzierter Systeme gehen muß und daß hierfür auch ein entsprechendes Reformpotential gegeben ist. Um dies zu verdeutlichen wird für verschiedene Bereiche in denen Umlagefinanzierung eine Rolle spielt Ausgestaltung und Reformpotential erörtert.
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Schmähl, W. (2001). Umlagefinanzierte soziale Sicherung: Konzeptionen und Finanzierung. In: Theurl, E. (eds) Der Sozialstaat an der Jahrtausendwende. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57560-0_7
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