Zusammenfassung
Eine interdisziplinäre Ausrichtung von Projekten, die sich mit CSCL (Computer Supported Collaborative Learning) beschäftigen, wurde bisher nur ansatzweise realisiert. Dies überrascht um so mehr, als die Vorteile far das kollaborative, computergestützte Lernen evident erscheinen. Aus diesem Grund wurde im Rahmen des Bundesleitprojektes „Virtuelle Fachhochschule“ zwischen den Fachhochschulen in Brandenburg und Stralsund ein CSCL-Projekt mit interdisziplinärem Ansatz konzipiert und durchgeführt. Eingebettet in ein stringéntes didaktisches Grundkonzept wurde eine weitgehend offene und interdependente Aufgabe gestellt, deren Lösung von den Studierenden an beiden Standorten gemeinsam erarbeitet werden musste.
Die Untersuchung bezog sich auf mehrere Faktoren zur Gestaltung von CSCL-Projekten. Im Mittelpunkt stand die Auswirkung der Heterogenitätbzw. Interdis-ziplinarität.Ein weiterer Schwerpunkt war die Erforschung der Konflikte, aber auch der explanativen Prozesse, die sich in den Gruppen vollzogen. Weiterhin wurde der Umgang der Studierenden mit Autonomie und Interdependenz der Auf gabenstellung untersucht. Von Interesse waren dabei Fragen wie:
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Existieren Stereotype und wie manifestieren sie sich in der Zusammenarbeit?
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Gibt es einen hohen Anteil an leistungsfödernden explanativen Prozessen?
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Überwiegen in der interdisziplinäen Zusammenarbeit die Gewinne durch Synergie oder die Reibungsverluste?
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Wie organisieren sich die Gruppen bei einer weitgehend offen und interde-pendent gestalteten Aufgabenstellung?
Zusammengefasst trafen grundlegende Annahmen bezüglich etwa der Stereotype zu. Diese waren in hohem Maβe latent vorhanden, wirkten sich aber nur indirect auf die Zusammenarbeit aus. Vielmehr zeigte sich Dominanz, die vor allem durch höhere technische und inhaltliche Kompetenz, aber auch durch organisatorische Aspekte zu erklären ist. Die Vorteile, die sich prinzipiell in interdisziplinären Gruppen zeigen können (z.B. Explanation, Elaboration), fanden sich nicht in demerwarteten Maβe wieder. Explanative Prozesse waren beispielsweise eher die Ausnahme. Die Autonomie sowohl bezüglich der Aufgabe als auch im Hinblick auf die Kommunikationsmöglichkeiten wurde insgesamt von den Studierenden umfangreich genutzt. Überforderung durch zuviel Autonomie und daraus resultierende Demotivation wurde nur zu Beginn des ooperationsprojektes beobachtet.
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Hinze, U., Blakowski, G., Gaiser, B., Beuschel, W. (2001). CSCL-interdisziplinär: Synergie oder Reibungsverluste?. In: Buhl, H.U., Huther, A., Reitwiesner, B. (eds) Information Age Economy. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57547-1_31
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Publisher Name: Physica, Heidelberg
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