Zusammenfassung
Nachdem Finsen [8] vor etwa einhundert Jahren erkannt hatte, dass die Entstehung eines erst nach einer Latenzzeit auftretenden und mit einer Pigmentierung wieder verschwindenden Erythems auf den Gehalt einer Bestrahlungsanlage an ultravioletten Strahlen zurückzuführen ist, versuchte man zunächst in der Folgezeit unter Benutzung von Filtergläsern den wirksamen Strahlungsbereich genauer einzugrenzen. Erst durch die klassischen Untersuchungen von Haußer und Vahle [13, 14] wurde um das Geburtsjahr von Otto Braun-Falco die gesuchte Erythemkurve quantitativ festgelegt (Abb. 1). Die von den Autoren vorgestellte Erythemwirksamkeitskurve bildete die Grundlage für die seit den 30er Jahren eingeführte Einteilung des ultravioletten Strahlenbereiches in UV-A, UV-B und UV-C. Die Grenze zwischen UV-A und UV-B wurde durch die gegenüber dem Maximum bei 297 nm auf unter 1 Prozent gefallene Erythemwirksamkeit bei 315 nm festgelegt. Die Obergrenze bei 380 nm ergab sich durch den hier definierten Beginn einer für das menschliche Auge sichtbaren Strahlung. Viel später wurden diese Grenzen in der wissenschaftlichen Literatur willkürlich auf 320 bis 400 nm verschoben und zuletzt der Bereich in UV-Al (340-400 nm) und UV-A2 (320-340 nm) unterteilt [11]. Das heute genormte Wirkungsspektrum (Abb. 2) erinnert auf den ersten Blick kaum mehr an die Erythemwirksamkeitskurve von Haußer und Vahle [14], stellt aber eine obere Hüllkurve, eine Sicherheitskurve, abgeleitet aus Erythemwirkungsspektren nach einer Vielzahl von Autoren, also auch der Arbeiten von Haußer und Vahle [14], dar. Im Bereich des natürlich auf der Erdoberfläche auftretenden UV-Spektrums sind die Unterschiede beider Kurvenverläufe verschwindend gering. Die DIN-Kurve hat zudem den Vorteil, dass sie als dreiteilige Funktion beschrieben ist und damit leicht bei Berechnungen eingesetzt werden kann [31].
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Breit, R. (2002). UV-A: Die erstaunliche Karriere des schwarzen Lichtes. In: Konz, B., Plewig, G. (eds) Fortschritte der Dermatologie. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57539-6_4
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