Kontrollierte Extremitäten-Reperfusion bei hohem Aortenverschluss

Summary

In the reported case, a 70-year old male presented with a history of prolonged complete ischemia of the limbs with paralysis and signs of myolysis due to aortoiliac occlusive disease. To prevent reperfusion injury, both legs were controlled reperfused for 2.5 hours. Revascularization was achieved by right-sided aortoiliac thrombectomy and femoro-femoral crossover bypass-grafting. No signs of systemic reaction to perfusion or local reperfusion injury were seen; the patient recovered completely.

In our experience, controlled limb reperfusion is recommended in the case of severe ischemia of the limbs, because it is easy to handle, effective, seems to be able to reduce systemic mediator-effusion and admits local pharmaco-therapy without systemic sequelae.

Zusammenfassung

Die kontrollierte Reperfusion prolongiert ischämischer Extremitate bei akutem aortoiliakalem Gefäßverschluss scheint im Vergleich zur einfachen Revaskularisation ein Reperfusionssyndrom eher vermeiden zu können. Standardisierte Vorgehensweisen fehlen jedoch in der Literatur.

Ein 70-jähriger Mann wurde 48 h nach akutem hohem Aortenverschluss mit mehrals 12-stündiger kompletter Ischämie des linken Beines mit sensomotorischer Paralyse übernommen. Serologisch war eine massive Myolyse nachzuweisen. Beide Beine wurden durch arterielle und venose Kanulierung vaskular weitgehend isoliert und fur 2,5 h mit einer Herz-Lungen-Maschine kontrolliert reperfundiert. Die Revaskularisationder Beine erfolgte nach aortoiliakaler Thrombektomie rechts und durch femorofemoralen Cross-oyer-Bypass. Systemische Auswirkungen der regionalen Perfusion wie auch lokale Zeichen eines Reperfusionssyndroms wurden nicht beobachtet. Diemotorische und sensible Funktion beider Beine erholte sich bei unkompliziertem Verlauf vollständig.

Nach unserer Beobachtung halten wir das Verfahren bei protrahierter Extremitatenischamie für empfehlenswert, da es in der Durchführung einfach und effektiv ist, die systemische Mediatorenausschwemmung vermindern zu konnen scheint und eine lokale Pharmakotherapie ohne wesentliche generalisierte Reaktion zulässt.