Kinematische Computernavigation für den Kniegelenkersatz

Zusammenfassung

Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden 200 Knie-Totalendoprothesen mit dem kinematischen Navigationssystem „OrthoPilot“ und 50 Knieprothesen in konventioneller Technik als Kontrollgruppe implantiert. Zusätzliche präoperative bildgebende Verfahren oder intraoperative Durchleuchtung waren dabei nicht erforderlich. In einem Zeitraum von drei bis sechs Monaten postoperativ wurden die gewonnenen klinischen und radiologischen Daten ausgewertet und statistisch aufgearbeitet. Hauptkriterien waren dabei das Alignement bezüglich der mechanischen Tragachse, der Femur-sowie der Tibiaschaftachsen in je 2 Ebenen.

Spezifische systembedingte Komplikationen traten nicht auf. Das Alignement war durch die Navigation bezüglich der 3 Achsen in der Frontalebene und der seitlichen Tibiaplateauneigung statistisch signifikant verbessert, in der seitlichen Femurebene war der Unterschied nicht signifikant. Ausreißer ließen sich während der Lernkurve in der navigierten Gruppe zwar nicht vermeiden, sie waren jedoch weniger häufig. Die Verteilungskurve verläuft in der Mitte steiler und höher, zur Seite hin flacher und schmaler. Der durchschnittliche Zeitmehraufwand für die ersten 200 navigierten Knieprothesen betrug durchschnittlich 14 Minuten.