Zusammenfassung
Um neuronale Mechanismen emotionaler und kognitiver Prozesse in ihren funktionellen Merkmalen näher zu charakterisieren, etablierten sich in den letzten Jahren eine Reihe neuerer Untersuchungsmethoden. Zu den Wichtigsten gehören dabei gegenwärtig die funktionelle Kernspintomographie (fMRT = funktionelle Magnetresonanz-tomographie), die Positronen-Emissions-Tomographie (PET), die ereigniskorrelierten (evozierten) Hirnpotentiale (EKP) und die ereignisbezogenen magnetischen Felder (MEG). Den Verfahren ist gemeinsam, dass mit ihrer Hilfe versucht wird, funktionelle Veränderungen cerebraler Prozesse darzustellen. Sie weisen aber teilweise sehr spezifische Unterschiede auf, die ihre Möglichkeiten eingrenzen und/oder die Kombination mit anderen funktionellen Verfahren sinnvoll erscheinen lassen. So ist mit Hilfe der Positronen-Emissions-Tomographie eine sehr gute Auflösung hinsichtlich topographischer Fragestellungen möglich. In der Regel wird die Glukoseutilisation gemessen und indirekt auf die Veränderung neuronaler Aktivität geschlossen. Bei der funktionellen Kernspintomographie ist die topographische Auflösung ähnlich gut, jedoch wird hier durch Veränderung der Sauerstoffbeladung indirekt auf die neuronale Aktivität geschlossen. Den ereigniskorrelierten Hirnpotentialen sowie den ereignisbezogenen magnetischen Feldern ist im Gegensatz zu den erstgenannten Verfahren gemeinsam, dass sie hinsichtlich der zeitlichen Auflösung unvergleichlich sensibler sind, d.h. Veränderungen im Millisekunden-Bereich nachweisen können (wohingegen die erstgenannten Methoden eine Auflösung im Sekunden- bis Minutenbereich haben), jedoch insbesondere die EKP eine eingeschränkte topographische Auflösung funktioneller Veränderungen aufweisen. Ein anderer Vorteil der EKP sowie der ereignisbezogenen magnetischen Felder liegt darin, dass fur die Proban-den/Patienten in der Durchführung der Methodik kein Risiko besteht (z.B. keine radioaktiven Substanzen wie bei der Positronenemissions-Tomographie notwendig sind). Die EKP haben gegenüber den ereignisbezogenen magnetischen Feldern noch den Vorteil geringerer Kosten und besserer Verfügbarkeit. Gemeinsam ist den oben genannten Methoden, dass ihr Wert für die Kognitionsforschung entscheidend davon abhängt, inwieweit sie im Rahmen fundierter psychophysiologischer Fragestellungen und Experimente eingesetzt werden.
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Dietrich, D.E. (2002). Grundlagen: Untersuchungsverfahren. In: Zur Emotions/Kognitions-Kopplung bei Störungen des Affekts. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 105. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57515-0_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-57515-0_3
Publisher Name: Steinkopff, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-63281-5
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