Ein Peer-to-Peer basiertes Modell zur Dezentralisierung elektronischer Marktplätze

Zusammenfassung

Peer-to-Peer Systeme werden derzeit überwiegend zum Austausch von Dateien verwendet. Von den wirtschaftlichen Auswirkungen sind zunächst die Anbieter von digitalen Gütern betroffen, zu denen u.a. Musik und Videos zählen. Dieser Beitrag fokussiert nicht den Austausch von Dateien mit Hilfe des Peer-to-Peer Konzeptes, sondern stellt eine Peer-to-Peer Architektur für einen dezentralen elektronischen Marktplatz vor. Ziel dabei ist es, den elektronischen Intermediär, der in der Regel als reales Wirtschaftssubjekt bereits existierende elektronische Marktplätze betreibt,durch eine Peer-to-Peer Infrastruktur, die eine direkte Handelsbeziehung der Marktteilnehmer erlaubt, zu ersetzen. Eine solche Infrastruktur muss mehr als das bloße Distribuieren von Dateien unterstützen,wie es bei herkömmlichen Filesharing-Systemen der Fall ist. Es ist der dezentrale wechselseitige Informationsfluss zu koordinieren, der letztlich die Möglichkeit einer ökonomischen Transaktion erlaubt. Abschließend wird der dezentrale Peer-to-Peer Ansatz mit dem traditionellen zentralen Modell des elektronischen Marktplatzes verglichen und diskutiert,inwiefern auf den Intermediär tatsächlich verzichtet werden kann.