Zusammenfassung
Margenerosion, Kostendruck und das Streben nach Economies of Scale and Scope, wachsende Wettbewerbsintensität sowie steigende Kunden-und (aufsichts-)rechtliche Anforderungen kennzeichnen neben dem Zahlungsverkehr auch zahlreiche andere Geschäftsbereiche von Universalbanken und forcieren die Konzentration auf Kernkompetenzen und strategische Geschäftsfelder. Im Zuge der sich durch den verstärkten Technologieeinsatz verringernden Transaktionskosten für marktförmige Koordinationsformen zeigt sich ein Trend zur Aufspaltung der traditionellen Wertschöpfungsketten der Universalbanken: Einzelne Wertschöpfungsstufen können verstärkt von spezialisierten konzerninternen Dienstleistern und zunehmend auch von externen Diensteanbietern besetzt werden. Dadurch kommt es tendenziell zu einer Reduktion der mit 70 bis 80% traditionell sehr hohen bankbetrieblichen Wertschöpfungstiefe.396 Eine grundlegende Stoßrichtung der Entkoppelung von bankbetrieblichen Wertschöpfungsprozessen liegt in der Ausbildung von auf Vertrieb bzw. Produktion spezialisierten Unternehmenseinheiten („Vertriebsbanken“, „Produktionsbanken“), wie sie sich etwa bei den großen deutschen Universalbanken beobachten lässt. Die Produktionsspezialisten konzentrieren sich in der Regel auf die Abwicklung und abwicklungsnahe Bereiche — bislang vorwiegend in Gestalt der Wertpapierabwicklung. Wegen der erforderlichen substanziellen Investitionen in entsprechende IT-Infrastrukturen und des Wirkens von Economies of Scale sind diese Produktionsspezialisten dazu angehalten, ihre Abwicklungskompetenz als eigenständige Akteure am Markt anzubieten und zusätzliche Abwicklungsvolumina von Drittbanken zu attrahieren. Dabei kommt die Inanspruchnahme von Leistungen der Produktions-und Abwicklungsspezialisten insbesondere für Banken infrage, die bestrebt sind, die eigene Wertschöpfungstiefe in Nicht-Kernkompetenzbereichen und nichtstrategischen Geschäftsfeldern zu verringern bzw. die selbst nicht in der Lage sind, die nunmehr erforderlichen Abwicklungsvolumina zu erzeugen.
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Riedl, G.R. (2002). Konzeptansatz zur Ableitung einer Sourcing-Entscheidung. In: Der bankbetriebliche Zahlungsverkehr. Bankinformatik-Studien, vol 8. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57471-9_10
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