Zusammenfassung
Seit dem Beginn des Wandels in der ehemaligen Sowjetunion war der IWF tief in die Gestaltung der wirtschaftlichen Seite der Transformation involviert. Das erste Abkommen über die Gewährung eines Bereitschaftskredits wurde im August 1992 geschlossen, mit einem Kreditumfang von nahezu einer Milliarde Dollar. Danach gewährte der IWF eine Folge weiterer Kredite, zuletzt im Sommer 1999 mit in Hö-he von 3 Milliarden Dollar. Er ist dadurch tief in Ruβland involviert, das Land ist z.Zt. sein gröβer Schuldner. Trotz mancher Erfolge (z.B. bei der Inflationsbekämpfung) wird die Arbeit des IWF weithin als Misserfolg empfunden. Dazu tragen die Fehlschläge im engeren Zuständigkeitsbereich des IWF bei, z.B. die ständige Verletzung vorher gegebener wirtschaftspolitischer Versprechungen durch die russischen Regierung und vor allem die Währungs-und Finanzkrise des Sommers 1998. Wichtiger jedoch ist, dass sich in der Öffentlichkeit – der russischen wie auch der westlichen – der Eindruck durchgesetzt hat, dass die bisherigen Ergebnisse der Transformation, die mit massiver Unterstützung des IWF zustande kamen, in keiner Weise dem ursprünglichen Ziel der Schaffung einer freien, gerechten und wohlhabenden Gesellschaft entsprechen. In der öffentlichen Debatte steht nun die Frage im Raum, ob und in welchem Ausmaβ diese Misserfolge dem IWF anzulasten sind und was in Zukunft besser gemacht werden könnte. Im Raum steht u.a. nicht weniger als eine fundamentale Reform der Struktur und der Arbeitsweise des IWF.
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Klein, M. (2002). Der IWF und die russische Wirtschaftstransformation: Facetten eines komplexen Phänomens. In: Welfens, P.J.J., Wiegert, R. (eds) Transformationskrise und neue Wirtschaftsreformen in Russland. Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, vol 186. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57463-4_13
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