Zusammenfassung
Die Liberalisierung der Handels- und Kapitalströme in der Europäischen Union und in der Nordamerikanischen Freihandelszone, um nur die beiden prominentesten Beispiele zu nennen, hat eine hitzige Debatte über die Interaktion der Handelspolitik mit der Umweltpolitik ausgelöst. Umweltschützer befürchten, daß außenwirtschaftliche Liberalisierungsschritte mit signifikanten negativen ökologischen Wirkungen und einer Tendenz zum gegenseitigen Herunterkonkurrieren von Umweltstandards verbunden sind. Unsere Bestandsaufnahme in Kapitel 2 hat demgegenüber gezeigt, daß eine zunehmende wirtschaftliche Integration dann nicht im Widerspruch mit dem Umweltziel steht, wenn die Wirtschaftspolitik über eine genügende Anzahl an Instrumenten verfügt und diese zielorientiert (optimal) einsetzt. Da die Vermutung besteht, daß dies aus polit-ökonomischen Gründen in der Praxis nicht unbedingt der Fall ist, stellt sich die Frage, welche der Befürchtungen der Umweltschützer bei einem eingeschränkten Instrumentarium eintreten. Aus der Literaturanalyse im vorigen Kapitel wissen wir, daß selbst unter diesen Umständen nicht notwendigerweise ein Race to the Bottom die Folge ist, ein NIMBY-Szenario ist häufig ebenfalls begründbar.
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Notes
Die folgenden Überlegungen sind in Pflüger (2001 c) eingeflossen.
In der Umweltökonomik ist es üblich, Schadstoffemissionen als Produktionsfaktor zu modellieren (Cropper und Oates, 1992).
Wir unterstellen die Bedingung γ < 1 und γ* < 1 (oder, äquivalent, si >sj und. Ökonomisch interpretiert bedeutet dies, daß die Transportkosten mindestens so groß sind, daß jede Varietät im Inlandsmarkt billiger ist, als eine importierte ausländische Varietät. Diese „Home Markef“-Bedingung ist im Falle symmetrischidentischer Regionen, auf den wir uns weiter unten konzentrieren werden, erfüllt. Vergleiche Venables (1987) zu dieser Bedingung.
Würde man in der Manier von Martin und Rogers (1995a) unterstellen, daß zusätzlich auch im Inland und im Ausland bei der lokalen Belieferung der Konsumenten Eisbergtransportkosten anfallen — die als Proxy für die jeweilige Infrastruktur angesehen werden könnten — so würden auch günstige lokale Transportkosten verhindern, daß Firmen wegen schärferen Umweltstandards in das Ausland fliehen.
Zu einer vollen Konzentration des Sektors differenzierter Güter im Inland kommt es wenn: (1-γ)/γ(1-γ*)≥1.
Die Bedingung für eine vollständige Konzentration der Firmen im Inland lautet: L*/L≥γ.
Die Bedingung für eine vollständige Konzentration der Firmen im Inland lautet:.
In Anhang III-2-2 zeigen wir daß: (P1 — P2) < 0.
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Pflüger, M. (2002). Umwelt, Handel und Kapitalmobilität bei monopolistischer Konkurrenz. In: Konfliktfeld Globalisierung. Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, vol 187. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57462-7_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-57462-7_8
Publisher Name: Physica, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-7908-1466-8
Online ISBN: 978-3-642-57462-7
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