Zusammenfassung
Die aktuelle Globalisierungsdiskussion bildet den Hintergrund für die gegenwärtigen Anfechtungen der Freihandelsdoktrin. Der reißende Absatz, den Abhandlungen mit Titeln wie „Die Globalisierungsfalle“ (Martin und Schumann, 1996) oder „Der Terror der Ökonomie“ (Forrester, 1997) finden und die große Resonanz, auf welche die darin entwickelten Thesen in der Öffentlichkeit stoßen, belegen dies exemplarisch. Unter Fachökonomen werden die in solchen Schriften enthaltenen globalisierungskritischen Thesen nicht selten als „glo-baloney“ (Baldwin und Martin, 1999, S.l) entlarvt und die öffentlichen Aufgeregtheiten als „globaphobia“ (Burtless et. al., 1998) gewertet. Die intensive öffentliche Diskussion zwingt die Frage „Has Globalization Gone Too Far“ jedoch auch auf die Agenda der Fachökonomen — daher auch der gleichlautende programmatische Titel einer jüngeren Monographie von Rodrik (1997a). Bevor wir die gegenwärtig diskutierten Problemfelder, die im Zusammenhang mit der Globalisierung gesehen werden, aufgreifen und systematisieren, wird das Globalisierungsphänomen nachfolgend genauer charakterisiert. Wir präzisieren zunächst, was in der vorliegenden Arbeit unter Globalisierung verstanden wird, wir beschreiben deren Ursachen und Ausprägungen und wir relativieren ihr Ausmaß. Nach der Systematisierung der Problemfelder stecken wir die Ansatzpunkte der vorliegenden Arbeit ab.
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Notes
Der Indikator von Sachs und Warner (1995, S.22) betrachtet eine Volkswirtschaft als geschlossen, wenn sie eines der folgenden fünf Merkmale aufweist: hohe Zölle, hohe nicht-tarifäre Hindernisse, ein sozialistisches Wirtschaftssystem, ein staatliches Monopol bei wichtigen Exportgütern und ein starkes Abweichen des Wechselkurses auf Schwarzmärkten vom offiziellen Wechselkurs.
IMF (1997, nach Richard J. Herring und Robert E. Litan, Financial Regulation in the Global Economy, Washington, Brookings Institution, 1995, S.14).
Monetäre Problemfelder der Globalisierung — Stichwort: “Hot Money” — werden im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht aufgegriffen. Deren Relevanz soll damit keineswegs bestritten werden. Einen Einstieg in diese Problemfelder liefert Obstfeld (1998).
Siehez B. Lawrence (1996).
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Pflüger, M. (2002). Der Hintergrund: Die Globalisierungsdiskussion. In: Konfliktfeld Globalisierung. Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, vol 187. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57462-7_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-57462-7_2
Publisher Name: Physica, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-7908-1466-8
Online ISBN: 978-3-642-57462-7
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