Zusammenfassung
Im folgenden werden wir uns, wie oben schon angekündigt, mit der liberalen Gesellschaftstheorie auseinandersetzen, die die theoretische Hintergrundfolie liefert, auf der die Forderung nach einer weiteren Liberalisierung des Welthandels gegründet wird. Wie wir sehen werden, fußt diese Gesellschaftstheorie auf einem spezifischen Verständnis des Verhältnisses von Politik und Wirtschaft, das angesichts der Globalisierung einer neuen Bestimmung bedarf. Der Liberalismus ruht nämlich auf der Annahme, daß die staatlichen politischen Institutionen prinzipiell in der Lage seien, die Rahmenbedingungen in der Weise zu setzen, daß der Marktmechanismus im großen und ganzen zu gesellschaftlich erwünschten Ergebnissen führt. Unter solchen Bedingungen könnten die Unternehmen sich ausschließlich auf ihr ökonomisches Interesse konzentrieren. Eine ethische Restriktion jenseits der geltenden Gesetze oder eine Selbstverpflichtung der Unternehmen wäre nicht nur unnötig, sondern sogar dysfunktional. Die ordnungspolitische Gestaltung wäre dagegen die ausschließliche Angelegenheit staatlicher Institutionen.
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Scherer, A.G. (2003). Weltwirtschaftsordnung und Liberalismus. In: Multinationale Unternehmen und Globalisierung. Ethische Ökonomie. Beiträge zur Wirtschaftsethik und Wirtschaftskultur, vol 9. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57438-2_6
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