Zusammenfassung, Schlussfolgerungen und Ausblick

Zusammenfassung

Neuere Arbeiten zeigen, dass Strategien, die auf einen effizienteren Materialeinsatz und die Schließung von Stoffkreisläufen setzen, im Bereich des Klimaschutzes eine wichtige Ergänzung zu reinen Energieeffizienzmaßnahmen darstellen können. Im Unterschied zu letzteren setzen sie nicht nur isoliert bei einzelnen technischen Verfahren an, sondern haben ganze Wertschöpfungsketten im Blick, die sie gezielt im Sinne einer höheren Materialeffizienz verändern. Es ist zu erwarten, dass eine weitgehende Umsetzung von Kreislaufwirtschafts-und Materialeffizienzstrategien mit einem erheblichen technischen und strukturellen Wandel in der Volkswirtschaft verbunden wäre. Die zu erwartenden Auswirkungen auf die sektorale Struktur einer Volkswirtschaft sind bisher empirisch kaum untersucht worden.

Die Untersuchung dieser Fragestellung erfordert ein geeignetes Analyseinstrumentarium. Das Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung eines methodischen Ansatzes, der ein volkswirtschaftliches Input-Output-Modell mit einem prozessanalytischen Stoffstrommodell verknüpft. Zudem sollten die Potentiale und Grenzen dieses Ansatzes am Beispiel der materialeffizienten Gestaltung der Wertschöpfungskette „Papier“ empirisch überprüft werden.

Der methodische Teil der Arbeit hatte daher die Entwicklung eines Konzepts zur Kopplung der beiden Modelle zum Gegenstand. Die Wahl des Modellansatzes erfolgte nach einer Analyse bestehender Arbeiten zur Einbeziehung des technischen und intrasektoralen Wandels in Input-Output-Modellen. Sie lassen sich nach Richter (1990) in formale und pragmatische Ansätze unterteilen. Die formalen Ansätze versuchen, die Veränderung der Inputkoeffizienten im IO-Modell zu endogenisieren, wobei überwiegend eine Einbeziehung von Vergangenheitstrends oder Preisabhängigkeiten erfolgt. In den pragmatischen Ansätzen wird das IO-Modell hingegen als ein konsistenter Rahmen für Simulationsrechnungen verwendet, in dem ausgewählte Modellparameter gezielt angepasst werden, um erwartete technische oder intrasektorale Veränderungen konsistent aufzunehmen.