Zusammenfassung
Impulsives und unkontrolliertes Reagieren ist zunächst ein angeborenes Verhalten, das erst im Laufe der psychosozialen Entwicklung durch soziales Lernen einer zunehmenden Kontrolle und Hemmung unterworfen wird. Jeder Affekt beeinträchtigt allerdings die Impulskontrolle lebenslang. Eine Imbalance mit Überwiegen der Impulsivität, d. h. eine „Störung der Impulskontrolle“ ist, altersabhängig, im Kindesalter ein normales Verhalten. Im Allgemeinen entwickeln sich die angemessenen Hemmungen der Handlungsimpulsivität, also die Steuerungsfähigkeit, im Sinne einer strafrechtlichen Schuldfähigkeit bis zur Reifeentwicklung, so dass die entwicklungsbedingte mangelnde Impulskontrolle forensisch keine Rolle spielt. Die sich erst entwickelnde Kontrollmöglichkeit von Spontaneität und Impulsivität findet in den Vorschriften des § 3 JGG bezüglich der Schuldfähigkeitsüberprüfung bei Jugendlichen ihren Niederschlag.
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Lempp, R., Schütze, G. (2003). Allgemeine Beeinträchtigungen der Schuldfähigkeit. In: Lempp, R., Schütze, G., Köhnken, G. (eds) Forensische Psychiatrie und Psychologie des Kindes- und Jugendalters. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57383-5_17
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