Die Verwendung von kongruenten Tibiakomponenten „deep dish“ in der Knieendoprothetik — eine randomisierte, prospektive Studie

Zusammenfassung

176 Patienten mit einer Kniegelenksarthrose wurden prospektiv randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt. In beiden Gruppen wurde das hintere Kreuzband vom femoralen Ansatz abgelöst. In einer Gruppe wurde eine „posterior-stabilized“ Tibiakomponente benutzt, während in der anderen Gruppe ein „deep-dish“-Polyethyleninlay eingesetzt wurde (Genesis II). Die chirurgische und perioperative Technik war in beiden Gruppen identisch und alle Implantate wurden zementiert. Die Patienten begannen Übungen zur Verbesserung des Bewegungsumfanges in den ersten Stunden nach der Operation und die schmerzadaptierte Vollbelastung am ersten postoperativen Tag. Bei der Follow-up-Untersuchung zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der durchschnittlichen Flexion (116º), der Fähigkeit, Treppen bipedal herauf-und herabzusteigen (80%), den Schmerz-Scores, den Knie-Scores (94), der Stabilität oder der Abwesenheit des anterioren Knieschmerzes. Die postoperative Implantatausrichtung in der sagittalen und koronaren Ebene, wie auch in den Patella-tangential-Aufnahmen, waren in beiden Gruppen ausgezeichnet. Bei nur einem einzigen Patienten in der „deep-dish“-Gruppe war ein laterales Release notwendig. Die Benutzung des „deep-dish“-Implantates vermeidet die Resektion des interkondylären, femoralen Knochens, verringert dadurch die Frakturgefahr und maximiert das Knochenvolumen für den Fall einer zukünftigen Wechseloperation.

Übersetzt aus dem Englischen von Dr. med. Carsten O. Tibesku