Zusammenfassung und Schlußfolgerung

Zusammenfassung

Die vorliegende Untersuchung zeigte, daß Probanden mit zykloiden Psychosen wesentlich geringere familiäre Morbiditätsrisiken für endogene Psychosen insge-samt, affektive Psychosen oder manisch-depressive Psychosen aufweisen als Pro-banden mit manisch-depressiver Erkrankung. Die Morbiditätsrisiken für die Er-krankung an einer zykloiden Psychose waren unter Verwandten beider Indexprobandengruppen gering und differierten nicht signifikant. Schizophrene Erkrankungen kamen in den Kernfamilien der Probanden mit zykloiden Psycho-sen überhaupt nicht vor, unter Verwandten manisch-depressiver Probanden war ein einziger Fall einer systematischen Schizophrenie nach Leonhard diagnostiziert worden. Zykloid psychotische Probanden unterschieden sich weder hinsichtlich des familiären Erkrankungsrisikos für endogene Psychosen insgesamt noch hin­sichtlich des Erkrankungsrisikos für affektive Psychosen oder manisch-depressive Psychosen signifikant von Kontrollpersonen. In der Verwandtschaft letzterer wa-ren keine zykloiden Psychosen aufgetreten, so daß hier kein Vergleich erfolgte. Die getrennte Auswertung nach Generationen der Verwandten sowie Geschlecht der Verwandten und Indexpersonen bestätigte die signifikant geringeren familiä-ren Morbiditätsrisiken für endogene Psychosen insgesamt bei Probanden mit zykloiden Psychosen gegenüber Probanden mit manisch-depressiver Erkrankung und erbrachte nirgends signifikante Unterschiede zwischen Probanden mit zykloi-den Psychosen und Kontrollpersonen.