Zusammenfassung
Die Trennung von Soma und Psyche im dualistischen Sinn hat eine lange Tradition im abendländischen Denken (Plato, Aristoteles, Descartes, Kant) und damit auch in der Wissenschaftsgeschichte unserer Psychiatrie. In der Psychosentherapieforschung wird heute stattdessen ein pragmatisches Sowohl-als-Auch vertreten. In der modernen Neurobiologie der Bewusstseinsforschung (P. Smith Churchland, Philosophin mit dem Spezialgebiet der Neurowissenschaften, 1996) wird angeregt auf vielen Ebenen gleichzeitig zu untersuchen: auf der molekularen Ebene, der der Synapsen, der Neuronen, der neuronalen Netze, der Systeme, der Hirnareale und des Verhaltens. Bei den neuronalen Netzen ist davon auszugehen, dass aufgrund der nichtlinearen Natur neuronalen Verhaltens Netzwerkgemeinschaften nicht einfach nur eine Summe der Teile darstellen. Sie bilden eine sehr komplizierte übergeordnete Gesamtfunktion der Eigenschaften der Subsysteme. Der Philosoph Bunge (1984) trägt zu dieser Frage die folgende Formulierung bei: „Die psychischen Eigenschaften des Zentralnervensystems sind nicht etwas, was dessen einzelnen Zellbestandteilen zukommt, sondern Systemeigenschaften, die sich nicht aus denen der Systembestandteile herleiten lassen, und fernerhin trat dieses Emergenzphänomen zu irgendeinem Zeitpunkt im Verlauf eines langen biologischen Evolutionsprozesses auf.
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Hartwich, P., Grube, M. (2003). Zum Stellenwert psychodynamischer Hypothesen in der Ätiologieforschung. In: Psychosen — Psychotherapie. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57355-2_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-57355-2_2
Publisher Name: Steinkopff, Heidelberg
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