Zusammenfassung
Mit den Begriffen E-Economy und E-Commerce wird oft eine einhergehende neue Qualität der Konsumentensouveränität verbunden. Zunehmende Möglichkeiten der Konsumenten, sich im Internet global über Angebote informieren und jenseits „traditioneller“ Handelsgrenzen auswählen und kaufen zu können, bilden einige der Hauptargumente für derartige Thesen. Manche gehen sogar soweit zu behaupten, dass durch die E-Economy die realen Marktwirtschaften sich ihrem Ideal annäherten und Märkte nun realiter verstärkt eine demokratische Form der Äußerung und Durchsetzung von Bedürfnissen darstellten. Hieraus ergeben sich mehrere Fragestellungen. Zunächst möchte ich einige begrifflich normative Klärungen zur Konsumentensouveränität vornehmen. Ziel dieser soll sein, einen vernünftigen Maßstab zur Beurteilung der Ausgangsfrage zu gewinnen. Dazu skizziere ich einige Antworten auf die Frage, inwiefern die E-Economy die Konsumentensouveränität modifizieren kann. Abschließend werde ich einige Implikationen, die sich aus der begrifflichen Klärung ergeben, explizieren und nach der empiri-schen Bedeutung fragen, um abschließend einige moralische Probleme, die meiner Ansicht nach mit dem neuen Phänomen korreliert sind, anzureißen.
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Literaturverzeichnis
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Adam, B. (2003). Stärkt die E-Economy wirklich die Konsumentensouveränität?. In: Fischer, P., Hubig, C., Koslowski, P. (eds) Wirtschaftsethische Fragen der E-Economy. Ethische Ökonomie. Beiträge zur Wirtschaftsethik und Wirtschaftskultur, vol 8. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57345-3_18
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