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Aristoteles und das Ziel der Gemeinschaft

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Rechts- und Staatsphilosophie

Part of the book series: Springer-Lehrbuch ((SLB))

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Zusammenfassung

W Wie Platon sucht Aristoteles (384-322 v. Chr.)1 nach dem Muster für Staaten, die auch er über ihre Funktion bestimmt. Von Platon unterscheidet er sich allerdings erstens in der Art, wie er die Funktion des Staates als Ziel aller menschlichen Gemeinschaft konzipiert, zweitens in einer positiveren Bewertung bestehender Staaten und drittens darin, daß er nicht ein Muster, das immer gilt, an die Hand gibt, sondern mehrere Muster für jeweils unterschiedliche Bedingungen entwirft: Aristoteles berücksichtigt die Anwendbarkeit eines Musters also bereits bei dessen Konzipierung.

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Notes

  1. Aristoteles’ Texte werden zitiert nach Buch (I) und Abschnitt (1) der jeweiligen Schrift sowie, den Üblichkeiten folgend, nach Seitenzahl und Angabe der Spalte (a oder b) der von I. Bekker besorgten, heute allerdings überholten griechischen Gesamtausgabe: Aristotelis Opera, 1831-1870. Diese Paginierung findet sich auch in allen gängigen modernen Editionen und Übersetzungen. Als Textgrundlage dienen, sofern vorhanden, die zweisprachigen Ausgaben bei Meiner: Organon, 4 Bde., 1997 f., enthält unter anderem Topik, Kategorien, Hermeneutik, Erste und Zweite Analytik; Metaphysik (Met.), 2 Bde., 21982, 1984; Über die Seele, 1995; Physik, 2 Bde., 1987 f. Alle von W vorgetragenen Übersetzungen aristotelischer Texte in diesem Lehrbuch stammen von A. Wiehart. Als Lektüregrundlage empfohlen seien die auf zwanzig Bände angelegten und noch nicht vollständig vorliegenden Werke in deutscher Übersetzung, hg. v. E. Grumach/H. Flashar, 1956 ff. Sie enthalten ausführliche Kommentare und umfangreiche Bibliographien. Die Nikomachische Ethik (EN) erscheint dort hg. v. F. Dirl-meier als Bd. 6, 1956 (u.ö.), die Politik (P) hg. v. E. Schütrumpf als Bd. 9, Teil 1-4, 1991 ff. (bisher liegen die Teile 1-3 vor). Zur Anschaffung empfohlen seien die Reclam-Ausgabe der EN (1983), die Dirlmeiers Übertragung ohne ausführlichen Kommentar bringt, sowie die überarbeitete Eindeutschung der Politik von F. Susemihl, 1994. Einen guten Eindruck von Aristoteles’ knapper Diktion geben die erschwinglichen, in der Wortwahl allerdings nicht immer konsequenten und nachvollziehbaren Übersetzungen von O. Gigon: Politik, 1973 (u. ö.), Die Nikomachische Ethik, 1991. Die griechischen Texte bieten: Aristotelis Politica, hg. v. W. D. Ross, 1957 (u. ö.); Aristotelis Ethica Nicomachea, hg. v. L. Bywater, 1894 (u. ö.). Zur allgemeinen Einführung wärmstens empfohlen sei J. L. Ackrill, Aristoteles. Eine Einführung in sein Philosophieren, 1985. Genannt sei auch: U. Charpa, Aristoteles, 1991. J. Barnes (Hg.), The Cambridge Companion to Aristotle, 1995, enthält eine hilfreiche kommentierte Bibliographie. Eine Fülle von erhellenden Spezialuntersuchungen zur Ethik findet man in: A. Ok-senberg Rorty (Hg.), Essays on Aristotle’s Ethics, 1980. Bei der Lektüre der Nikomachischen Ethik begleitet: O. Höffe (Hg.), Aristoteles. Die Nikomachische Ethik, 1995. Einen sehr interessanten, aber ebenso umstrittenen Versuch, Aristoteles’ Ethik und Politik für heutiges Philosophieren systematisch fruchtbar zu machen, bietet M. C. Nussbaum, The Fragility of Goodness. Luck and Ethics in Greek Tragedy and Philosophy, 1986 sowie dies., Gerechtigkeit oder Das gute Leben, 1999. Speziell der aristotelischen Politik sind gewidmet: G. Bien, Die Grundlegung der politischen Philosophie bei Aristoteles, 31985; C. N. Johnson, Aristotle’s Theory of the State, 1990; G. Patzig (Hg.), Aristoteles’ „Politik”. Akten des XI. Symposium Aristotelicum, Friedrichshafen/Bodensee, 25.8.-3.9.1987, 1990; D. Keyt/F. D. Miller (Hg.), A Companion to Aristotle’s Politics, 1991.

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  2. Zu denken ist namentlich an Hannah Arendt, Alasdair MacIntyre, Martha Nussbaum, Dolf Sternberger. Wichtige Werke dieser Autoren sind: H. Arendt, Vita activa oder Vom tätigen Leben (1958), 1967; A. Maclntyre, After Virtue. A Study in Moral Theory, 21985 (dt. als: Der Verlust der Tugend. Zur moralischen Krise der Gegenwart, 1987). Zu Nussbaum neben den in Anmerkung 1 genannten Titeln M. C. Nussbaum, Menschliches Tun und soziale Gerechtigkeit. Zur Verteidigung des aristotelischen Essentialismus, in: M. Brumlik/H. Brunkhorst (Hg.), Gemeinschaft und Gerechtigkeit, 1993, 323 ff.; Arbeiten von Sternberger sind in den Anmerkungen 22 und 23 angegebenen. Über Arendt informieren D. Barley, Hannah Arendt. Einführung in ihr Werk, 1990; K.-H. Breier, Hannah Arendt zur Einführung, 1992; M. Passerin d’Entrėves, The Political Philosophy of Hannah Arendt, 1994. Über Maclntyre und Nussbaum knapp: W. Reese-Schäfer, Was ist Kommunitarismus?, 1994, 55 ff, 106 ff.; über Sternberger ausführlich: J. Pannier, Das Vexierbild des Politischen. Dolf Sternberger als politischer Aristoteliker, 1996.

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  3. F. Schinzinger, Vorläufer der Nationalökonomie, in: O. Issing (Hg.), Geschichte der Nationalökonomie, 31994, 15 ff.; B. Schefold, Platon und Aristoteles, in: J. Starbatty (Hg.), Klassiker des ökonomischen Denkens, 1989, Bd. 1, 19 ff.

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  4. Stellvertretend P. Koslowski, Ökonomie und Politik bei Aristoteles, 1993.

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  5. P I 2 1252b. Entsprechend äußert sich Aristoteles auch in Physik II 2 194a.

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  6. „Daimon” soll sich sogar von „daiesthai”, „zuteilen”, herleiten. Eine erste Annäherung an die antike daimon-Vorstellung findet sich in: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike, hg. v. H. Cancik/H. Schneider, Bd. 3,1997, s. v. „Dämonen”, Sp. 258 ff.

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  7. Den Konzeptionen des Gelingens des Lebens und der Glückseligkeit, ihrem Verhältnis zum Begriff der Moralität sowie der Frage nach dem guten Leben bringt man in der gegenwärtigen Ethik immer mehr Beachtung entgegen. Aus den zahlreichen Veröffentlichungen herausgegriffen seien: W. Schmid, Philosophie der Lebenskunst. Eine Grundlegung, 1998; J. Schummer (Hg.), Glück und Ethik, 1998; H. Steinfath (Hg.), Was ist ein gutes Leben?, 1998.

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  8. Kant, GMS AB 12 f., 46 ff.; KpV A 45 ff. Zur Zitierweise der Kantschen Schriften siehe Anmerkung 1 zu § 10.

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  9. Seine Psychologie entfaltet Aristoteles in: Über die Seele. Den Begriff der Seele bestimmt er dort in II 1.

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  10. Wurden früher Aristoteles auf der einen, Kant (und Platon) auf der anderen Seite oft als Typen unvereinbarer Moralphilosophien einander nur kontrastierend gegenübergestellt, beginnt die neuere Forschung, durchaus wesentliche Gemeinsamkeiten zwischen Kant und Aristoteles zu entdecken: N. Sherman: Making a Necessity of Virtue. Aristotle and Kant on Virtue, 1997.

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  11. Formuliert etwa von G. Patzig, Die Begründbarkeit moralischer Forderungen, in: ders., Ethik ohne Metaphysik, 21983, 40 f.

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  12. Hist. Wb. Philos., Bd. 2, s. v. „Entelechie”, Sp. 506 f.

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  13. Den staatlichen Erziehungsauftrag begründet Aristoteles vor allem in P VII 13. Wie der Staat beim Erziehen im einzelnen vorgehen soll, ist dann Thema bis zum Ende der Politik.

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  14. Dazu und zur dogmatischen Problematik dieser Rechtsprechung R. Gröschner, in: H. Dreier, Grundgesetz, Bd. 1, 1996, Art. 7, Rn. 55 ff.

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  15. Zum Verhältnis von Wissenschaft und (Technik, Handwerk, Kunst und mehr umfassender) techne bei Aristoteles siehe § 3 II 1.

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  16. G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts (1821), 1970, § 97 Zus.

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  17. Der dogmenphilosophische Beitrag, den Aristoteles zur Bestimmung des Rechtsstaatsprinzips zu leisten vermag, ist erst jüngst anerkannt und verarbeitet worden von K. Sobota, Das Prinzip Rechtsstaat. Verfassungs-und verwaltungsrechtliche Aspekte, 1997, insbes. 283 ff.

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  18. Entsprechendes gilt auch für das römische Pendant zur time, der dignitas: § 6 II 1 a.

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  19. Umsturz (metabole) und Erhaltung (soteria) von Staatsordnungen thematisiert Aristoteles in Buch 6 der Politik.

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  20. Dieser Aspekt der Freiheit wurde bereits vor Aristoteles betont. Über den griechischen Freiheitsbegriff allgemein informiert K. Raaflaub, Zum Freiheitsbegriff der Griechen. Materialien und Untersuchungen zur Bedeutungsentwicklung von eleutheros/eleutheria in der archaischen und klassischen Zeit, in: E. C. Welskopf (Hg.), Soziale Typenbegriffe im alten Griechenland und ihr Fortleben in den Sprachen der Welt, Bd. 4, Untersuchungen ausgewählter altgriechischer sozialer Typenbegriffe und ihr Fortleben in Antike und Mittelalter, 1981, 180 ff., speziell zu Freiheit und Regierungsbeteiligung: 223 f., 280 ff, 307 ff., 338 f.

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  21. Zum politischen Handeln als klugem bzw. situativ-orientierten Handeln: H. Buchheim, Theorie der Politik, 1981, 104 ff.; ders., Was heißt politisch denken?, Neue Rundschau 79 (1968), 255 ff; B. Sutor, Kleine politische Ethik, 1997, 45 ff. Ferner zur Klugheit bei Aristoteles: R. Elm, Klugheit und Erfahrung bei Aristoteles, 1996, und zur Klugheit allgemein: J. Pieper, Traktat über die Klugheit, in: ders., Werke in acht Bänden, Bd. 4, 1996, 1 ff.

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  22. Siehe dazu für eine erste Auseinandersetzung die beiden Arbeiten von D. Sternberger, Antike Züge im Gesicht des modernen Staates und: Der Staat des Aristoteles und der unsere, beide in: D. Sternberger, Die Stadt als Urbild. Sieben politische Beiträge, 1985, 60 ff., 143 ff. Zum Vergleich zwischen antiker polis und modernem Verfassungsstaat auch M. I. Finley, Antike und moderne Demokratie, 1987.

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  23. Zur Verfassung als Mischung bei Aristoteles siehe D. Sternberger, Drei Wurzeln der Politik, 1984, 147 ff.

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  24. So der Titel des berühmten (1932 zuerst erschienenen) utopischen Romans von A. Huxley, worin sich die „Schöne neue Welt”, so der deutsche Titel, als wenig attraktiv erweist. Erfrischend Kritisches zu den Auswirkungen unseres oft so hoch gelobten Wirtschaftssystems bei V. Forrester: L’Horreur Economique, 1996 (dt. als Der Terror der Ökonomie, 1997).

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Gröschner, R., Dierksmeier, C., Henkel, M., Wiehart, A. (2000). Aristoteles und das Ziel der Gemeinschaft. In: Rechts- und Staatsphilosophie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57214-2_3

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