Interleukin-10 als immunsuppressives Zytokin: Bedeutung für die Dermatologie

Zusammenfassung

Interleukin (IL)-10 ist ein erst seit wenigen Jahren bekanntes Zytokin, welches in der Immunregulation insbesondere durch seine antiinflammatorischen und immunsuppressiven Eigenschaften eine herausragende Rolle besitzt. Verschiedene kutane Zellpopulationen sind zur IL-10-Produktion befähigt. Zwischenzeitlich konnte die verstärkte Expression dieses Mediators bei einigen entzündlichen Dermatosen ebenso wie bei verschiedenen Malignomen der Haut nachgewiesen werden. Diese Beobachtungen sind von Bedeutung, da sie einerseits die gewünschte Limitierung von hyperinflammatorischen Prozessen wie bei Ekzemen und Erythemen, andererseits aber auch die Unterdrückung einer adäquaten anti-Tumorantwort und somit Progredienz von Malignomen erklären könnten. Neuere Untersuchungen zeigen, daß bei der Psoriasis eine relative IL-10-Defizienz besteht. Erste therapeutische Applikationen von IL-10, die eine antipsoriatische Potenz zeigen, sprechen auch hier für die pathophysiologische Bedeutung dieses Zytokins. Während der IL-10 Therapie der Psoriaisis wurde eine Hemmung der Monozytenfunktion und eine Verschiebung des Zytokinmusters der T-Zellen in Richtung Typ 2 beobachtet.