Leber und Galle

Zusammenfassung

Fall 1. Bei einem 40 jähriger Mann bestehen seit einer Woche Übelkeit und Schwindel, seit 3 Tagen bemerkt er eine Dunkelfärbung des Stuhls. Die Krankenhauseinlieferung durch den Notarzt erfolgt wegen plötzlich aufgetretenem Bluterbrechen. Bei Aufnahme liegt der Blutdruck bei 90/60 mmHg, die Herzfrequenz bei 115/min. Labor: Hb 8,5 mg/dl, Quick 70%. Weiterhin fällt eine Erhöhung des IgA im Serum auf sowie eine Erhöhung des MCV (mittleres korpuskulares Volumen). Die Transaminasen GPTund GOT sind auf das Doppel- te, die GGT auf das 10 fache erhöht. Anamnestisch läßt sich ein Alkoholabusus eruieren. Die klinische Untersuchung ergibt eine Hepatosplenomegalie. An der Haut fallen ein Pal- marerythem sowie Gefäßspinnen auf. Der Patient wird auf die internistische Intensivstation aufgenommen. Eine Notfallendoskopie zeigt das Vorliegen von Ösophagusvarizen mit „red spots“,die in derselben Sitzung durch Gummibandligaturen unterbunden werden. Der Patient ist im folgenden klinisch stabil. Zur Rezidivblutungsprophylaxe wird eine Therapie mit einem ß-Blocker zur Senkung des portalen Hochdrucks eingeleitet. Die Ligaturbehandlung der Ösophagusvarizen wird zunächst stationär, dann ambulant fortgesetzt. Im vorliegenden Fall haben sich auf dem Boden einer alkoholischen Leberzirrhose Ösophagusvarizen als Umgehungskreisläufe gebildet.