Zusammenfassung
In diesem Teil wird anhand einer Fallstudie aufgezeigt, wie bei der LÖsung einer konkreten Bewertungsaufgabe vorgegangen werden kann. Dabei wird analog zu dem am Ende des letzten Teils der Arbeit entwickelten Ablaufschema vorgegangen.318 Das hier untersuchte Beispiel hat realtypischen Charakter. Die hierbei zu lösenden Bewertungsprobleme entsprechen weitgehend denjenigen, denen man in der Praxis beim Aufbau eines Öko-Ratings begegnet. Das hier gewählte Beispiel unterscheidet sich von in der Praxis vorzufindenden Bewertungsproblemen nur durch seinen reduzierten Umfang. Es werden keinerlei praxisferne Annahmen getroffen. Die in dieser Fallstudie vorgenommenen Berechnungen können durch eine handelsübliche Tabellenkalkulation automatisiert werden. Soll eine große Anzahl von Bewertungen durchgeföhrt werden, beschränkt sich der Aufwand für die Berechnungen auf das Eingeben der Kriterienausprägungen.
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Note
Auf Entscheidung und Handlung wird im Rahmen der Fallstudie nicht näher eingegangen.
Im Rahmen der Ausarbeitung eines solchen Bewertungsverfahrens werden i.d.R. von jedem Fundamentalziel mehrere Instrumentalziele und von jedem Instrumentalziel oft auch mehrere Kriterien abgeleitet. Die Fülle an Zielen und Kriterien erschwert die Übersicht. Es hat sich daher in der Praxis gezeigt, daß es sinnvoll ist, eine Notation einzuführen, die jedes Ziel bzw. Kriterium eindeutig vorgelagerten Zielen zuordnet. Das ökonomische Fundamentalziel wird daher hier mit ZI bezeichnet. Ein von diesem Ziel abgeleitetes Instrumentalziel wird z.B. als ZI 1 und ein Kriterium zu dessen Messung als K1 11 bezeichnet.
Es kann eine Fülle weiterer verursachender Emissionen identifiziert werden. Hierauf wird in diesem Zusammenhang, um das Beispiel nicht unnötig zu verkomplizieren, verzichtet.
Es könnte natürlich argumentiert werden, daß dies an dieser Stelle keine sinnvolle Annahme sei. Tragen beispielsweise ein Unternehmen und eine Branche kaum zu einem Umweltproblem bei, so würden Unternehmen „belohnt“, die in bezug auf dieses Umweltproblem besser als die Branche abschneiden, gleichzeitig bei dem eigentlichen Umweltproblem aber „versagen“. Es handelt sich hierbei aber um keine Frage, die objektiv gelöst werden kann. Die Bewertung muß sich an den (subjektiven) Präferenzen des jeweiligen Entscheiders orientieren.
Kriterien, deren Erfüllung dazu führt, daß die Unternehmen, unabhängig von der Erfüllung anderer Kriterien, als mögliche Alternativen ausgeschlossen werden, werden als Ausschlußkriterien bezeichnet.
Vgl. Heijungs 1992, S. 66. Es wird hier wiederum von einem Zeithorizont von 100 Jahren ausgegangen.
Es wäre natürlich auch möglich, die CO2-Emissionen in CH4-Äquivalente umzurechnen. In diesem Fall ergäbe sich ein Skalierungskoeffizient von 1/11 für die Skalierung der CO2-Emissionen.
CFC ist die heute gebräuchliche englische Bezeichnung für Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW).
Vgl. Heijungs 1992, S. 67. Es wird hier davon ausgegangen, daß es sich bei den HCFC um HCFC-22 handelt.
Vgl. zu Satisfizierungsvorschriften Sauger 1993, S. 24.
Vgl. zu Extremierungsvorschriften Sauger 1993, S. 24.
Dieser Operator wird im Exkurs A näher vorgestellt.
Es wären natürlich noch andere Regeln denkbar. Es wäre z.B. möglich, daß ein Entscheider die Präferenz äußert, daß umweltfreundlichere Unternehmen weniger stark für einen Verstoß gegen die Ausschlußkriterien sanktioniert werden, als umweltbelastendere Unternehmen.
Vgl. hierzu das schraffierte Feld in Tabelle 17.
Vgl. hierzu auch Tabelle 12, S. 124.
Vgl. Abschnitt „3.2 Feststellung der Präferenzen/Strukturierung“.
Vgl. Abschnitt „3.3 Umsetzung durch Wertfunktionen“.
Vgl. für eine graphische Übersicht über das ganze Bewertungsproblem auch Abbildung 33.
Die Kriterienwerte liegen in den in Tabelle 19, S. 154 angegebenen Dimensionen vor.
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Figge, F. (2000). Fallstudie. In: Öko-Rating. Umweltnatur- & Umweltsozialwissenschaften. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56945-6_4
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