Einführung

Zusammenfassung

Forschung in einer empirischen Wissenschaft ist ein Prozeß, in dem sich mindestens 2 Phasen unterscheiden lassen, die immer wieder durchlaufen werden und einander ablösen: Einer empirischen Phase, in der man Beobachtungen macht, folgt eine theoretische Phase, in der Erwartungen und Hypothesen gebildet werden. Diese überprüft man wieder an neuen Beobachtungen, was u.U. Anlaß zu einer Revision der Hypothesen gibt, usw. Während anfänglich sowohl in der Phase der Theorienbildung als auch bei der empirischen Überprüfung intuitives und heuristisches Vorgehen überwiegt, werden mit zunehmender Entwicklung eines Forschungsgebiets Präzisierungen wichtig. Zum einen möchte man innerhalb der Theorie logische Widersprüche vermeiden, und zum anderen will man wissen, ob sich aus der Theorie bestimmte Aussagen über die Empirie logisch ableiten lassen. Nur wenn dies der Fall ist, besteht eine logische Notwendigkeit, die Theorie zu verwerfen oder zu revidieren, falls sich die aus der Theorie abgeleiteten Aussagen in der Empirie als unhaltbar erweisen (s. das Falsifizierbarkeitskonzept von Popper, 1934/1984). Während sich in vielen Phasen des Forschungsprozesses, insbesondere bei der Theorienbildung, induktives und heuristisches Vorgehen als notwendig erweisen, gilt die deduktive Logik in der Phase der Theorienprüfung als besonders nützlich, denn nur sie erlaubt es. Aussagen — z.B. über die Empirie — so abzuleiten, daß sie wahr sein müssen, wenn bestimmte andere Aussagen — die theoretischen Annahmen — wahr sind (s. Westermann & Gerjets, in Durck). Dies wiederum ist eine notwendige Voraussetzung für die Falsifizierbarkeit theoretischer Aussagen.