Zusammenfassung
In diesem Kapitel wenden wir uns den Methoden und Techniken zu, die in einem engen Zusammenhang mit der Erfassung von Informationsbedarfen und Entscheidungsverhalten stehen und die einer Analyse und zielorientierten Strukturierung von Informationsbeschaffungs- und Informationsverarbeitungsprozessen idealtypisch vorausgehen. Mögliche Themenkomplexe einer solchen (gesamtheitlich) entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre im informationswirtschaftlichen Bereich lassen sich wie folgt angeben (vgl. Link (1982)):
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Der generelle Ablauf von Entscheidungsprozessen (aus informationsverarbeitender Sicht)
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Grundsätzliche Möglichkeiten, die impliziten Modelle von Entscheidungsträgern offenzulegen und zu nutzen sowie explizite Entscheidungsmodelle den Entscheidern zugänglich zu machen1
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Möglichkeiten der unter Kosten-Nutzen-Aspekten vorzunehmenden Ermittlung eines objektiven Bedarfs von Entscheidern hinsichtlich informationswirtschaftlicher Leistungen2
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Ansätze zur Erklärung und Beeinflussung eines vom objektiven Bedarf abweichenden Nachfrageverhaltens der Entscheidungsträger
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Grundsätzliche Möglichkeiten der Rationalisierung von Führungsprozessen (hinsichtlich der Problemerkennungsphase beispielsweise Einsatz von Abweichungsberichten; hinsichtlich der Problemlösungsphase z.B. Einsatz von DSS)
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Vorgehensweise bei der Entwicklung und Implementierung von Modellen und Systemen unter verhaltenswissenschaftlichen Aspekten
Der erstgenannte Punkt wird oftmals im Rahmen des Wissensmanagements diskutiert. Es ist zu bedenken, daß die Offenlegung von impliziten Modellen immer auch in Verbindung mit der Darstellung oder auch Anleitung zur Nutzung bestehender expliziter Entscheidungsmodelle (die gegebenenfalls bereits implementiert vorliegen) stehen sollte; vgl. Kap. 8.1.
Hierunter fallen alle Unterstützungsleistungen, die das Informationsmanagement zu erbringen hat (Informationen, Modelle und Systeme).
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Literatur
Ein sinnvoller Kompromiß zwischen dem Nebenprodukt-und dem Null-Ansatz findet sich in der aus der Unternehmenspraxis stammenden Devise “soviel informelle Kontakte wie möglich und soviel Berichterstattung wie nötig”; Birk (1991), S. 185. Wie wir oben bereits angesprochen haben, sind Führungskräfte eher bemüht, über Kommunikation Probleme zu identifizieren und Lösungen zu entwickeln (statt einer rein analytischen Vorgehensweise).
Edward Feigenbaum war der erste, der dieses Phänomen beobachtete; vgl. Partridge und Hussain (1995), S. 168.
Eine Methode ist als eine detaillierte und systematische Handlungsvorschrift, wie nach bestimmten Prinzipien ein gegebenes Ziel erreicht werden kann, definiert. Für eine Übersicht zu Methoden und Werkzeugen der Wissensakquisition wird auf Boose (1993) sowie Kim und Courtney (1988) verwiesen. au]13_In einer Knowledge Map werden die mit Wahrscheinlichkeiten bewerteten Abhängigkeiten zwischen einzelnen Einflußfaktoren eines Entscheidungsfeldes modelliert; vgl. Howard (1989). Sie entsprechen damit weitestgehend Entscheidungsbäumen ohne Entscheidungsknoten.
Eine Fallstudie zu der Methode der kritischen Erfolgsfaktoren innerhalb des Informationsmanagements gibt Heinrich (1999).
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Voß, S., Gutenschwager, K. (2001). Informationsplanung — Methoden der Informationsbedarfsanalyse und Wissensakquisition. In: Informationsmanagement. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56878-7_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-56878-7_4
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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