Von Ciba-Geigy und Sandoz zu Novartis: diversifizierte oder konzentrierte Expansion?

Zusammenfassung

Das Ziel dieses Kapitels besteht darin, die Grundzüge der Internationalisierungs-dynamik von Ciba-Geigy, Sandoz und nach ihrer Fusion von Novartis zu erfassen. Das Kapitel zeichnet demnach den allgemeinen strategischen und organisatorischen Rahmen für die Untersuchung der Internationalisierung der gesundheitsorientierten Unternehmenseinheiten, die in den nachfolgenden Kapiteln anhand der Entwicklung der Pharmadivisionen sowie ihrer Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten und der Produktion dargestellt wird. Aufgrund der Beschränkung auf Novartis und ihre Vorläuferfirmen erlangen die Kapitel 5 bis 8 somit den Charakter einer Fallstudie des spezifischen Internationalisierungspfades von Novartis. Für das Verständnis der Entwicklungsdynmaik der Pharmadivisionen der untersuchten Konzerne ist es unabdingbar, die Entwicklung der ganzen Konzerne zu verstehen. Die Dynamik der Pharmadivisionen war unmittelbar mit der Entwicklung der Gesamtkonzerne und anderer Geschäftsbereiche verknüpft, da strategische Entscheide in der Regel Entscheide zwischen alternativen Optionen sind. So kann beispielsweise das Investitionsverhalten im Pharmabereich auch von den Geschäftserwartungen in anderen Divisionen beeinflusst sein. Dieser Zusammenhang galt besonders bei den diversifizierten Konzernen wie Ciba-Geigy und Sandoz, weniger aber beim bereits historisch auf den Pharmabereich konzentrierten Konzern F. Hoffmann-La Roche und in jüngster Zeit bei der auf Life Sciences fokussierten Novartis. Daher wird in diesem Kapital ein Überblick über die Konzernentwicklung von Ciba-Geigy, Sandoz und Novartis in der Zeit zwischen 1970 und 2000 geboten.