Zusammenfassung
Ein elastischer Körper ist durch die Materialgleichung
definiert, die im unverformten Zustand des Körpers auf den Nulltensor führt. In (3.1) ist fij eine tensorwertige Funktion vom Deformationsgradienten (1.13a), für die wegen σij; = σji auch fij = fji gelten muss. Berücksichtigt man das Prinzip der materiellen Objektivität, so ergibt sich für die Darstellung der Stoffgleichung (3.1) eine Einschränkung, die man folgendermaßen finden kann. Ein ruhender Beobachter beschreibt den Bewegungsvorgang des Materials durch den Deformationsgradienten (1.13a). Die Bewegung des Bezugssystems eines bewegten Beobachters sei durch eine zeitabhängige Drehung Q (t) und eine Translation C(t) gekennzeichnet, so dass von ihm aus eine Bewegung
beobachtet wird. Durch Differentiation erhält man aus (3.2) einen Deformationsgradienten \( \overline F _{ij} : = \partial |\overline x _i /\partial a_j , \) , der mit (1.13a) gemäß
zusammenhängt. Diesen Deformationsgradienten würde der bewegte Beobachter in (3.1) einsetzen, um den Spannungstensor σ zu ermitteln. Somit stellt jeder Beobachter einen anderen Deformationsgradienten fest, d.h., der Deformationsgradient ist nicht objektiv, was mathematisch durch (3.3) zum Ausdruck kommt.1 Hingegen muss man vom Spannungstensor Objektivität verlangen:
d.h., der CAUCHYsche Spannungstensor ist ein objektiver Tensor. Die vom bewegten Beobachter ermittelten Spannungskoordinaten *ϭij sind durch das Transformationsgesetz eines Tensors zweiter Stufe mit den Spannungskoordinaten σij verknüpft, die der ruhende Beobachter feststellt. Mithin schließen beide Beobachter auf ein und denselben Spannungszustand. Für die Materialgleichung (3.1) findet man somit aufgrund der materiellen Objektivität wegen ((3.3)) und ((3.4)) die Einschränkung:
die als Bedingung der Form-Invarianz für die tensorwertige Funktion fij(Fpq) angesehen werden kann.
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Notes
Man erhält (3.3) auch aus Ü 1.2.6, wenn man aij = δij und bij = Qij setzt. Die Objektivität einiger Tensoren wird ausführlich in Ü 3.1.2 diskutiert.
auch YouNGscher Modul (1807) genannt, wurde aber bereits von Euler (1760) benutzt (Truesdell, 1968; Szabó, 1977).
Es muss wohl nicht betont werden, dass die Torsionsfunktion Φ nicht mit der elastischthermischen Verschiebungsfunktion Φ in (3.45a,b) verwechselt werden darf, obwohl beide Funktionen hier mit dem selben Buchstaben bezeichnet werden.
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Betten, J. (2001). Elastisches Verhalten isotroper und anisotroper Stoffe. In: Kontinuumsmechanik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56562-5_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-56562-5_6
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Print ISBN: 978-3-642-62645-6
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