Zusammenfassung
Alles bisher gesagte war gut, es paßte auf unsere Welt, aber alles könnte natürlich auch ein bißchen anders sein: keine Teilchen, nur Wellen, mal Teilchen und mal Wellen oder sonst etwas. Nun kommen wir zu etwas Neuem, etwas Prinzipiellem von ewiger Gültigkeit: die Nichtlokalität der Natur. Dies bedeutet, daß die fundamentalen Gesetze der Naturbeschreibung in irgendeiner Form eine Fernwirkung beinhalten müssen, das ist eine Wirkung, die mit Überlichtgeschwindigkeit agiert. Die Newtonsche Mechanik ist eine Fernwirkungstheorie - sie besitzt eine absolute Gleichzeitigkeit, die eine momentane Wirkung erlaubt-, die übliche elektromagnetische Theorie ist es nicht. Aber die Feynman-Wheeler-Theorie des Elektromagnetismus ist eine (bizarre) Fernwirkungstheorie, ganz im Gegensatz zum folkloristischen Verständnis, daß die relativistische Physik eine lokale Physik sein muß, also eine Physik ohne Fernwirkung. Es ist allerdings oberflächlich richtig, daß lokale relativistische Theorien einfacher oder weniger bizarr anmuten als nichtlokale Theorien. Für Einstein jedenfalls war das Lokalitätsprinzip fast synonym mit Physik schlechthin - alles andere wäre verknüpft mit „Geisterfeldern“, und die waren für ihn als Beschreibung der Natur nicht vorstellbar.
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Dürr, D. (2001). Nichtlokalität. In: Bohmsche Mechanik als Grundlage der Quantenmechanik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56507-6_10
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