Zusammenfassung
Dreienhalb Milliarden Jahre lang lebten keine Tiere auf unserem Planeten. Fast 4 Mrd. Jahre gab es keine Tiere, die groß genug waren, um als sichtbare Fossilien überliefert zu werden. Vor 550 Mio. Jahren brach das Leben in Form von größeren und vielgestaltigen Tieren geradezu über die Ozeane herein. Es handelt sich um die so genannte kambrische Explosion des Lebens. Innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne entwickelten sich sämtliche Tierstämme (die systematischen Kategorien der Tiere, die nach auffälligen Merkmalen des Körperbaus aufgestellt wurden, wie Arthropoda, Mollusken und Chordata) bzw. hinterließen erstmals Spuren in Form von Fossilien. Nirgends auf der Erde finden sich eindeutige Fossilien metazoischer Tiere in 600 Mio. Jahre alten Gesteinshorizonten. Dagegen sind die Fossilien in 500 Mio. Jahre alten Gesteinsschichten sowohl zahlreich als auch vielgestaltig. Darunter sind Vertreter der meisten Tierstämme, die auch heute noch auf der Erde leben. Innerhalb einer Periode von deutlich weniger als 100 Mio. Jahren wandelte sich die Erde von einem Planeten, auf dem Tiere mit bloßem Auge nicht sichtbar waren, zu einer Welt, in der es von wirbellosen Tieren im Meer nur so wimmelte, die es mit den heutigen Wirbellosen hinsichtlich ihrer Größe durchaus aufnehmen konnten. Diese Folgeerschei nung der vorausgegangenen, im vorletzten Kapitel beschriebenen Diversifizierung der Tiere vor 700 Mio. Jahren wird kambrische Explosion genannt.
Wie häufig in der Geschichte der Menschen lässt die Evolution eine Serie von Dynastien entstehen?
E. O. Wilson, The Diversity of Life
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Ward, P.D., Brownlee, D. (2001). Rätsel der kambrischen Explosion. In: Unsere einsame Erde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56506-9_8
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